Offene Spiele: Special-Olympics-Sportlerinnen geehrt

Der Kreis hat – bei „Special Olympics“ ausgezeichnete – Sportlerinnen geehrt. Landrat Jens Womelsdorf würdigte im Landratsamt ihren sportlichen Einsatz.
Die „Special Olympics World Games“ sind angeblich die weltweit größte „inklusive“ Sportveranstaltung. Dieses Jahr waren sie in Berlin und damit erstmals in Deutschland zu Gast. Auch das Handicap-Team des Marburger Basketballclubs und Läuferin Annika Meissner aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf haben mitgemacht – und beachtliche Erfolge erzielt.
Diese besonderen sportlichen Leistungen hat Landrat Jens Womelsdorf im Landratsamt gewürdigt und den Teilnehmenden für ihren Einsatz gedankt. Laura Süssmann, Helene Thun, Adelheid Fritz, Emma Spill und Kim Börger vom Handicap-Team des Marburger Basketballclubs erreichten in der Sportart 3×3 Basketball den vierten Platz. Trainiert wurden sie von Hilde Rektorscheck und Zacharias Wittmann. Als Dank erhielten sie passenderweise neue Basketbälle vom Kreis.
Annika Meissner aus Angelburg schaffte es im 5.000-Meter-Lauf sowie im Vier-mal-400-Meter-Staffelauf jeweils auf den zweiten Platz. Ihr Trainer war Armin Weinöhl. Meissner bekam vom Landrat eine Sporttasche sowie ein T-Shirt mit Logo der Special Olympic Games überreicht. Über eine Tasche und eine Tasse freute sich Michael Mägerlein, der für sein Engagement als Freiwilliger bei den World Games gewürdigt wurde und den Athletinnen aus Marburg-Biedenkopf dort sogar die Medaillen überreicht hat.
„Die Sportlerinnen haben gezeigt, was mit Leidenschaft, Fleiß, Teamgeist und Willenskraft erreicht werden kann“, erklärte Womelsdorf. „Ich bedanke mich für ihren sportlichen Einsatz, der auch über unsere Kreisgrenzen hinauswirkt, indem er zu Bewegung, Spaß und zum Miteinander motiviert.“
Landrat Womelsdorf betonte bei der Ehrung, warum ihm eine persönliche Würdigung im Kreishaus wichtig gewesen sei. Neben der Politik sei der Sport ein entscheidendes Werkzeug für mehr Inklusion, meinte er.
Der Kreistagsvorsitzende Detlef Ruffert betonte, dass die Stärkung der Inklusion ein wiederkehrendes Thema im Kreistag sei. Dr. Bernhard Conrads vom Verband „Special Olympics Deutschland“ (SOD), ging auf die besondere Verbindung des Landkreises zur Geschichte der SOD ein: „Die Wiege der SOD ist nur wenige 100 Meter vom Landratsamt entfernt, genauer gesagt in der Raiffeisenstraße“. So sei es ihm als frisch gebackener Bundesgeschäftsführer der Lebenshilfe im Jahr 1991 vorbehalten gewesen, zu einem Treffen einzuladen, dessen Ergebnis der Gründungsbeschluss für den SOD war. „Mit den Spielen wurde aber nur ein Anfang gemacht. Es ist eine dauerhafte und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Menschen mit Handicap noch bessere Teilhabechancen, auch in den Vereinen, zu bieten“, betonte Conrads.
Der SOD ist als nicht-olympischer Spitzenverband im Deutschen Olympischen Sportbund und verschafft heute mehr als 40.000 Menschen mit geistiger Behinderung selbstbestimmte Wahlmöglichkeiten von behinderungsspezifischen bis hin zu inklusiven Angeboten. Das Team des SODs besteht aus über 400 Athleten in 25 Sportarten sowie rund 128 Trainerinnen und Trainern.
Damit stellte Deutschland das größte Team bei den Weltspielen. An den „Special Olympic World Games“ nahmen tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung teil und traten in 26 Sportarten an. Aufgrund ihrer – durchaus sinnvollen – Segregation kann man die „Special Olympics“ ehrlicherweise aber nicht als „inklusiv“ bezeichnen.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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