Mit der Abschlussvorstellung „Combina“ ist das MADE.Festival am Samstag (4. November) beendet worden. Die humorige Auseinandersetzung mit Brechts „Messingkauf“-Fragment wurde auch gleich mit dem Publikumspreis bedacht.
Die preisgekrönte Truppe um Nir Shauloff und Jan Philipp Stange aus Frankfurt darf nun im nächsten Jahr mit einem finanzierten Gastspiel nach Marburg zurückkehren. Aber auch alle anderen fünf „Ausnahmeproduktionen“ der freien Szene, die im Rahmen des Festivals an den beiden Standorten Waggonhalle und Theater im G-Werk zu sehen waren, erfreuten sich eines interessierten und neugierigen Publikumszuspruchs.
Der Landesverband Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen (laPROF) zeigte sich am Dienstag (7. November) sehr zufrieden mit der viertägigen Marburger Ausgabe von MADE. Das Festivalzentrum im G-Werk wurde nicht nur dank der Workshops, Installationen und Nachgespräche im Rahmenprogramm, sondern vor allem als Ort der Begegnung und des Austauschs in einen kleinen „Ausnahmezustand“ versetzt.
laPROF freut sich besonders über das Ergebnis einer Podiumsdiskussion, bei der Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies auf regionale und überregionale Repräsentanten der Freien Darstellenden Künste traf. In dieser Debatte regte Spies ein neues Finanzierungsmodell an, in dem freie Institutionen mit der Stadt längerfristige Vereinbarungen schließen könnten und die Steigerung der Fördermittel mit bestimmten Zielen verbunden werden könnte. Zudem könnte zu bestimmten Themen, die wichtig für die Stadt sind, Fördertöpfe mit Sondermitteln eingerichtet werden.
Für beide Seiten würde ein solches Modell eine Mischung aus kurzfristiger Flexibilität und langfristiger Planungssicherheit bedeuten. Zudem wünscht sich Spies eine breite Diskussion in Marburg über Funktion und Perspektiven von Kunst.
Die Ideen des Oberbürgermeisters wurden von dem gastgebenden Theater german stage service mit großem Interesse aufgenommen. Jetzt komme es darauf an, „die Diskussion weiter zu führen, damit aus Ideen konkrete Vorhaben werden“.
* pm: Made-Festival