Auszeichnung und Annahme: Landkreis übergab Sozialpreis 2022

Der Landkreis hat den Sozialpreis 2022 vergeben. Er ist eine Ehrung für vorbildliches soziales Engagement.
Landrat Jens Womelsdorf hat Eva-Ruth Tietz aus Marburg und den Verein „Gut leben auf dem Dorf – Hier in Oberrosphe“ mit dem Sozialpreis des Landkreises Marburg-Biedenkopf ausgezeichnet. Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis würdigt beispielhaftes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich und wurde anteilig den beiden Preisträgern zugesprochen.
„Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Faktor, der unsere Gesellschaft und das gemeinsame Zusammenleben prägt“, betonte Landrat Jens Womelsdorf bei der Preisverleihung im Marburger Landratsamt. „Gerade in einer von Umbrüchen und vielen Herausforderungen geprägten Zeit sind das Füreinander einstehen und die gemeinsame Bewältigung von Krisen wesentliche Stützen des gesellschaftlichen Zusammenlebens.“
Ehrenamtliches Engagement sei nicht nur Hilfestellung und Unterstützung, sondern ein wesentlicher Beitrag für eine lebendige Demokratie. Denn ehrenamtliches Engagement basiere auf Solidarität, Toleranz und Vielfalt und lebe damit fundamentale Grundwerte einer demokratischen Gemeinschaft, erläuterte der Landrat den Hintergrund der Preisverleihung.
Tietz engagiert sich seit mehr als 20 Jahren bei der Tafel in Marburg. Sie ist eine Helferin seit der ersten Stunde und arbeitet jede Woche bei der Marburger Tafel, obwohl sie im Juli bereits 90 Jahre alt wird.
„Das verdient unseren tiefsten Respekt und unsere Bewunderung“, betonte Womelsdorf. „Ich freue mich, dass dieses langjährige Engagement mit dem Sozialpreis gewürdigt wird.“
Die Tafel-Vorsitzende Rita Vaupel bezeichnete Tietz als verlässliche Konstante und eine der treusten Mitarbeiterinnen der Tafel. Das Preisgeld will Tietz der Kindertafel in Stadtallendorf spenden.
Die Tafel in Stadtallendorf ist ein besonderes Angebot für Schulkinder im Alter von 6 bis 16 Jahren. Seit Dezember 2007 werden dort einmal pro Woche kostenlose Nahrungsmittelpakete an über 100 bedürftige Kinder abgegeben.
Der Verein „Gut leben auf dem Dorf – hier in Oberrosphe“ hat sich zum Ziel gesetzt, den generationenübergreifenden Austausch und Zusammenhalt zwischen den Menschen in Wetter-Oberrosphe zu fördern und zu stärken. Er organisiert eine Nachbarschaftshilfe, besucht ältere und hilfsbedürftige Personen, unterstützt und begleitet bei Behördengängen, hilft bei Krankheit im Haushalt und übernimmt sogar kleinere Reparaturarbeiten. Durch die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses für kulturelle Veranstaltungen – aber auch für generationenübergreifende gemeinsame Mittagessen und als Begegnungscafé – schafft der Verein einen lebendigen Ortsmittelpunkt.
Für den Verein nahm Ulrich Pfeiffer den Preis entgegen. Das Preisgeld will der Verein für den weiteren Ausbau des Begegnungscafés verwenden. Der Verein sei ein Paradebeispiel für den ehrenamtlichen Dienst für die Ortsgemeinschaft, betonte Wetters Bürgermeister Kai-Uwe Spanka.
Eine zehnköpfige Jury hatte dem Kreisausschuss aus zahlreichen Vorschlägen Eva-Ruth Tietz und das Ehrenamtsprojekt „Gut leben auf dem Dorf“ für den Sozialpreis vorgeschlagen. Die Jury setzte sich aus Mitgliedern des Kreistags und Jugendhilfeausschusses, der Kreisverwaltung sowie sozial engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen.
In Deutschland engagieren sich laut „Freiwilligensurvey“ rund 40 Prozent der Menschen in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl. Der Freiwilligensurvey ist eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland. Insbesondere im sozialen Bereich ist das Engagement in den vergangenen Jahren gestiegen.
Auch im Landkreis hat ehrenamtliches Engagement viele Gesichter. Menschen engagieren sich in der Pflege von älteren und kranken Menschen, als Trainerinnen und Trainer für Kinder und Jugendliche in Sportvereinen, in der Unterstützung bedürftiger Menschen in den unterschiedlichen Hilfsorganisationen, bei der Betreuung von Seniorinnen und Senioren, im Umwelt- und Naturschutz und in vielen anderen Bereichen.
„Unser Gemeinwesen kann nicht auf ehrenamtliche Arbeit verzichten“, erklärte Landrat Womelsdorf. „Und wegen des ungebrochenen Engagements so vieler Menschen können wir weiterhin hoffnungsvoll in die Zukunft blicken mit dem Wissen und der Sicherheit, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt nicht zerbrochen ist und eine hohe Bereitschaft besteht, dass Menschen füreinander eintreten und zusammenhalten.“
Der Landrat wies auch auf die bereits erfolgte Ausschreibung des Sozialpreises für das Jahr 2023 hin. Die Richtlinie und das Vorschlagsformular lassen sich unter www.marburg-biedenkopf.de/sozialpreis herunterladen. Vorschläge können in diesem Jahr bis Montag (31. Juli) beim Kreis eingereicht werden.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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