45-mal Girl-Power gab es in der Marburger Stadtverwaltung. Den Mädchen gewährte der Girls` Day Einblicke in 17 unterschiedliche Tätigkeitsfelder.
45 Mädchen haben beim Girls` Day in der Marburger Stadtverwaltung teilgenommen. Nachdem die Universitätsstadt den Zukunftsaktionstag in den vergangenen drei Jahren Corona-bedingt via Onlineangebot umgesetzt hat, fand das Format in diesem Jahr wieder in Präsenz statt.So boten 17 unterschiedliche Fachdienste einen Blick hinter die Kulissen.
„Heute habt ihr die Gelegenheit, in verschiedenste Berufe reinzuschnuppern“, sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen zur Begrüßung der 45 Mädchen im Rathaus. „Versucht vor eurer Berufswahl zu erkennen, was euch Spaß macht und was euch individuell auszeichnet. Welchen Beruf ihr mal ausübt, das sollte vor allem von euren Interessen und nicht von eurem Geschlecht abhängen.“
Die Stadt Marburg bot bereits zum 21. Mal den Girl`s Day in der Stadtverwaltung an. Der bundesweite Aktionstag setzt seit vielen Jahren ein Zeichen für Klischeefreiheit in der Berufswahl. Mädchen der Klassenstufen 5 bis 10 erhalten Einblicke in Berufsfelder, in denen Frauen bisher weniger stark repräsentiert sind.
Ziel des Girl`s Days ist es, Stereotypen abzubauen, Neugierde zu wecken und junge Frauen zu ermutigen, ihre individuellen Talente zu entdecken. „Noch immer gelten bestimmte Berufe oder Arbeitsfelder als typisch Frau oder typisch Mann“, kritisierte Bernshausen. „Derartige Zuschreibungen beeinflussen nachweislich den Entscheidungsprozess und schränken das Berufswahlspektrum von Jugendlichen maßgeblich ein.“
Umso wichtiger sei es, dass sich die Mädchen klischeefrei in verschiedenen Bereichen ausprobieren und ihre eigene „Girl-Power“ entdeckten – unabhängig vom Berufsbild. Nachdem der Aktionstag in den vergangenen drei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie digital stattgefunden hatte, freuten sich die Mitarbeitenden der Stadt umso mehr, die Teilnehmerinnen in diesem Jahr wieder in Präsenz zu begrüßen und direkte Einblicke in die Aufgabenfelder zu gewähren. Die Mädchen hatten die Gelegenheit, in die Arbeit von 17 ganz unterschiedlichen Fachdiensten zu schnuppern.
Dabei reichte die Bandbreite von den Technischen Diensten über die Hochbauwerkstatt bis hin zur Veranstaltungstechnik im Erwin-Piscator-Haus (EPH). Auch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeisterin Bernshausen und Stadträtin Kirsten Dinnebier wurden ein paar Stunden von je zwei Mädchen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben begleitet.
„Da ich mich für Politik und die Laufbahn interessiere, dachte ich, dass es ganz gut passt, mal in so ein Amt reinzugucken“, sagte eines der Mädchen, das Bürgermeisterin Bernshausen begleitet hat. „Für mich war das heute wirklich interessant“, berichtete eine weitere Teilnehmerin. „Ich habe nur ganz wenig zugeguckt, sondern vor allem viel selbst gemacht. Ich war bei der Werkstatt im Hochbau und da haben wir elektronische Anschlüsse gebaut.“
Insgesamt hat den Mädchen die Zeit in den jeweiligen Fachdiensten sehr gut gefallen. Einigen gefiel es sogar so gut, dass sie im nächsten Jahr versuchen möchten, wieder dort einen Platz zu bekommen. Wieder andere möchten noch mehr Berufsfelder kennenlernen und daher im nächsten Jahr in einen anderen Bereich der Stadtverwaltung reinschnuppern.
Nach der Praxiszeit in den Fachdiensten trafen sich die Teilnehmerinnen zur gemeinsamen Abschlussveranstaltung im Cineplex. Dort erwarteten sie Snacks, zahlreiche Mitmachangebote – wie die Programmierung von kleinen Robotern –
und die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch. Den Tag ließen die Beteiligten mit einer Sondervorstellung des Films „MADSION ungebremste Girlpower“ ausklingen.
* pm: Stadt Marburg