Schäden an Bikes: Zehn Jahre Fahrradcodierung in Marburg

Das zehnjährige Jubiläum der Fahrradcodierung in Marburg hat die Polizei im März 2023 gefeiert. Der nächste Codiertermin findet am Sonntag (23. April) statt.
Zum Auftakt der Codier-Saison in Marburg kamen im März die Fahrrad-Codierer aus der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf zusammen und feierten in kleiner Runde das zehnjährige Jubiläum des kostenlosen Angebots für alle Fahrradbesitzerinnen und -besitzer. Nicht fehlen durften dabei auch die Vorgesetzten der Codierer. Um
den Regeldienst der Codierer und die Termine unter einen Hut zu bekommen, bedarf es seit nun zehn Jahren immer etwas mehr Organisation und Kommunikation, wofür sich die Codierer im Rahmen des Jubiläums ausdrücklich bedankten. Denn ganz „polizeitypisch“ sind diese Dienste nicht, die im Rahmen der Codier-Aktionen geleistet werden. Wann kommen denn schon mal Menschen freiwillig, und dabei noch gut gelaunt, lächelnd und dankbar zur Polizei und bleiben sogar gerne noch für einen kurzen Plausch?
Genau diese Bürgernähe macht die Dienste so angenehm und wertvoll. Mit Menschen in Kontakt zu kommen ist der erste Schritt, um auch nützliche Informationen – beispielsweise rund um das Thema Fahrradsicherung – an den Mann oder an die Frau zu bringen. Das weiß auch Frank Göbel. Der Leiter der Polizeidirektion Marburg-
Biedenkopf war bei der Jubiläumsfeier dabei und lobte vor allem das rein freiwillige Engagement, das jeder einzelne Codierer für diese Tätigkeit mitbringt.
Dass es tatsächlich noch etwas mehr als nur Engagement benötigt, schilderten die Codierer in ihrem Rückblick. Vor zehn Jahren startete die Codierung mit zwei Holzböcken, auf die sie Fahrräder seitlich hieven mussten. Auch die Codierung selbst war viel umständlicher.
Inzwischen ist die Technik deutlich weiter und das Gerät erneuert worden. Die Räder werden auf eine Metallschiene geschoben, um sie mechanisch in die richtige Position zu bringen. Mit dem Code auf dem Fahrrad geht die Registrierung der Besitzerdaten einher.
Wird ein Fahrrad mal entwendet und im späteren Verlauf gefunden, kann der Besitzer oder die Besitzerin schnell ausfindig gemacht werden. Dank hinterlegter E-Mail-Adressen funktioniert das – wie sich bereits zeigte – auch global.
Ein im Sommer 2022 gefundenes Fahrrad neben einer Marburger Gastwirtschaft war codiert. Der Besitzer war weggezogen, die neue Adresse unbekannt. Nach einer E-Mail der Polizei meldete sich der inzwischen in Australien wohnende Mann und berichtete kleinlaut, dass er das Fahrrad nach einer durchzechten Nacht nicht mehr hatte finden können.
Eine Anzeige war ihm damals zu peinlich gewesen, nun durfte ein Freund von ihm das Fahrrad abholen.
Neben der vereinfachten Zuordnung kann zudem der – bei einer Codierung aufgebrachte – Aufkleber mit Polizei-Logo für Diebe im Vornherein abschreckend wirken. Seit 2013 haben die Polizeibeamten in Marburg- Biedenkopf etwa 1.800 Fahrräder codiert. Genauso soll es weitergehen!
Nächster Termin ist Sonntag (23. April) von 11 bis 16 Uhr zur Saisoneröffnung beim Polizeioldtimer-Museum an der Cyriaxstraße in Cyriaxweimar. Eine Anmeldung zu diesem Termin ist werktags zwischen 9 und 15 Uhr bei der Polizei Marburg unter der Telefonnummer 06421/406-0 möglich.
„Zum vereinbarten Termin bringen Sie bitte das zu kennzeichnende Fahrrad oder E-Bike, einen entsprechenden Eigentumsnachweis sowie Ihren gültigen Personalausweis mit“, schrieb Polizeisprecherin Yasmine Hirsch in der Terminankündigung. Für Leasing-Räder ist die entsprechende Erlaubnis des Eigentümers notwendig!
„Am oberen Sattelrohr befestigte Gegenstände – wie beispielsweise Schlösser, Luftpumpen, Flaschenhalterungen etc. – sollten Sie bereits im Vorfeld abmontiert haben“ riet Hirsch. „Denken Sie bei E-Bikes unbedingt an den Schlüssel zur Herausnahme des Akkus. Die Codierung von Carbon-Rahmen ist derzeit nicht möglich.“

* pm: Polizei Marburg

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