Schülerinnen und Schüler aus Israel hat Bürgermeisterin Nadine Bernshausen im Rathaus begrüßt. Nachhaltigkeit ist Thema des deutsch-israelischen Austauschprojekts.
Die Jugendlichen aus Israel verbringen eine Woche in Deutschland und tauschen sich dabei mit Schülerinnen und Schülern der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) aus. Sie beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Familie und Individuum. Auf ihrem Programm stand auch der Besuch des Marburger Rathauses.
Bürgermeisterin Nadine Bernshausen hat die Gruppe im Historischen Saal begrüßt. „Das Kennenlernen anderer Kulturen, die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart sowie das Knüpfen neuer Freundschaften sind eine hervorragende Basis, um den eigenen Horizont zu erweitern, offen für Neues und Unbekanntes zu bleiben und sich mit eigenen Einstellungen kritisch auseinander zu setzen“, sagte Bürgermeisterin Bernshausen, die 25 Schülerinnen der Marburger ARS sowie des israelischen Internats Ayanot im Historischen Saal des Rathauses begrüßte. „Ich freue mich besonders über Ihr Schwerpunktthema Nachhaltigkeit. Es ist so wichtig, dass sich junge Menschen so früh wie möglich damit auseinandersetzen.“
Die diesjährige Begegnung der 25 deutschen und israelischen Schülerinnen und Schüler, die größtenteils im Ausbildungsgang „Gestaltungs- und Medientechnik“ an ihren Schulen ausgebildet werden, beschäftigt sich inhaltlich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“. In Kleingruppen erarbeiten die Teilnehmenden gestalterisch und kreativ Bezüge für das Thema in den Feldern Gesellschaft, Politik, Familie und Individuum. Der Schüleraustausch zwischen der ARS und Ayanot fand 2016 erstmalig und nun bereits zum sechsten Mal statt.
Der Austausch ist zweigeteilt: im November 2022 reisten die Marburger Schülerinnen und Schüler nach Israel. Im März findet nun der Gegenbesuch statt, bei dem die israelischen Gäste in Familien untergebracht sind.
Der Austausch in Deutschland wird koordiniert und begleitet vom deutschen Büro der Kinder- und Jugend-Aliyah aus Frankfurt. Das ist die größte Organisation zur Betreuung, Erziehung und Berufsausbildung jüdischer Kinder in Israel.
Neben der Projektarbeit in der Schule und dem Besuch im Rathaus stehen noch weitere Punkte auf dem Programm. Dazu zählt auch ein Ausflug zum Deutschen Bundestag in Berlin, die Teilnahme am Shabatt-Gottesdienst der jüdischen Gemeinde Marburg, eine Walderkundung, eine Kraftwerkbesichtigung der Stadtwerke Marburg (SWM) sowie der Besuch des Jüdischen Museums und Filmmuseums in Frankfurt.
Die israelische Gruppe wurde begleitet von den Lehrkräften Aviad Avraham und dem stellvertretenden Schulleiter Eli Cohen. Die deutsche Gruppe wurde begleitet von Christoph Paul, Dirk Arnold und dem ARS-Schulleiter Robert Petri.
Die Kinder- und Jugend-Aliyah wurde bereits 1933 von Recha Freier in Berlin gegründet, um jüdische Kinder vor der damals zunehmenden Bedrohung des Nazi-Regimes zu retten und sie in das Land Israel zu bringen. Heute ist die Kinder- und Jugend-Aliyah das größte jüdische Kinderhilfswerk und die zentrale Organisation für jede Form von Heimerziehung in Israel sowohl im Bereich der Integration von Neuzuwanderern, als auch zur Betreuung sozial bedürftiger Kinder. Die Mädchen und Jungen leben in insgesamt 125 Jugenddörfern.
Das Jugenddorf Ayanot wurde bereits 1930 im damaligen Palästina gegründet. Es liegt ungefähr 30 Kilometer südlich von Tel Aviv.
Von den knapp 300 Schülerinnen und Schülern leben mehr als 200 im Internat des Jugenddorfs. Die Schule bietet jüdischen Jugendlichen aus aller Welt eine schulische Ausbildung bis zum Abitur sowie eine Integration in die israelische Gesellschaft mit Hebräischen Sprachkursen an.
* pm: Stadt Marburg