Bemühungen Brandaktuell: Maßnahmen in Mittelhessen zum Weltwassertag

Am Mittwoch (22. März) ist Weltwassertag. Der Klimawandel verlangt, die Auswirkungen auf Oberflächengewässer zu begrenzen.
Das Bewusstsein für den Schutz von Gewässern zu stärken, ist eine dringliche Aufgabe. Der Sommer 2022 hat das unterstrichen. Am Weltwassertag am 22. März wird die lebenswichtige Ressource in den Blickpunkt gerückt.
Diesmal geschieht das unter dem Motto „Accelerating Change“, was übersetzt so viel bedeutet wie „beschleunigter Wandel“. Die veränderten Bedingungen und Auswirkungen beschäftigen auch das Dezernat Oberflächengewässer und Hochwasserschutz beim Regierungspräsidium (RP) Gießen.
„Der vergangene Sommer hat uns allen gezeigt, was Klimawandel bedeuten kann“, betonte Regierungsvizepräsident Martin Rößler die Wichtigkeit des Themas. „Ausgetrocknete Bäche, Flussläufe mit extremen Niedrigwasser, Fischsterben an der Oder und an anderen Gewässern und mancherorts Trinkwasserknappheit sind nur einige Stichworte.“
Accelerating Change bedeute aber auch, dass sich Sommer wie 2022 schnell wiederholen können. Um in solchen Trockenperioden künftig besser gerüstet zu sein, wurde beim RP analysiert, wie man den Umgang mit den Oberflächengewässern in Zukunft besser steuern und überwachen kann vor allem im Hinblick darauf, die Auswirkungen von trockenen Sommern auf die Gewässer zu verringern.
„Es gibt nur zwei Wege, um den Auswirkungen des Klimawandels auf die Oberflächengewässer entgegenzuwirken“, erklärte Gabriele Schramm. Sie leitet das Dezernat Oberflächengewässer und Hochwasserschutz beim RP. Zum einen muss versucht werden die akuten Auswirkungen so weit wie möglich zu begrenzen; zum anderen müssen langfristige Gegenmaßnahmen zum Schutz der Gewässer vorgenommen werden.
Für die Wasserexperten des RP gilt deshalb, dass langfristige Maßnahmen wie zum Beispiel die weitere naturnahe Umgestaltung der mittelhessischen Fließgewässer wie Lahn, Dill, Wohra und Ohm – aber auch der kleineren Bäche im Gießener Regierungsbezirk – beschleunigt werden müssen, um den Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Dabei soll auf bewährte Ansätze zurückgegriffen werden. Das sei etwa, die Uferzonen der Gewässer wieder naturnäher zu gestalten wie etwa bei der „Gisselberger Spannweite“.
Aber auch neue Maßnahmen wie eine verbesserte Beschattung von kleineren Fließgewässern sollen verstärkt zum Einsatz kommen. „Dabei müssten insbesondere die Kommunen mit ins Boot geholt werden, durch deren Ortslage sich die Flüsse und Bäche schlängeln, die noch nicht in einem guten ökologischen Zustand sind“, sagte Schramm.
Um der Trockenheit kurzfristig entgegenzuwirken, sind Entnahmeverbote und Entnahmebeschränkungen ein Mittel. Hinzu kommt eine verstärkte Überwachung an den Gewässern mit Abflussmessungen und die Umsetzung des neuen Mindestwassererlasses der Landesregierung in den Sommermonaten.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Neben dem behördlichen Einsatz, ist auch der anderer Beteiligter gefragt. Sensibilisierung für das Thema, ist das Stichwort.
„Es gibt noch viel zu tun, um in der breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein für den Schutz unserer Gewässer zu verbessern“, weiß Schramm. Ansätze gibt es einige wie zum Beispiel, Gewässerrandstreifen nicht zu bewirtschaften oder dafür zu sorgen, dass kein Müll und Unrat in die Oberflächengewässer gelangt. Das sind nur zwei kleine Maßnahmen aus einem großen Katalog von Möglichkeiten; und die sollten nicht nur am Weltwassertag oder, wenn die Flüsse sehr niedriges Wasser führen, von der Bevölkerung in Mittelhessen beherzigt werden.

* pm: Regierungspräsidium Gießen

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