Sind die Marksburg und die Marienburg – Vorbilder für „die Marburg“? Die Initiative „Die Marburg kann mehr!“ lädt zu einem Doppelvortrag am Donnerstag (23. März) um 19 Uhr im Staatsarchiv ein.
Zum Auftakt der Vortragsreihe sprach Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Steffen Krieb am Donnerstag (16. Februar) im bestens gefüllten Rathausaal über das Marburger Schloss als Residenz. Nun lädt die Initiative „Die Marburg kann mehr!“ zum zweiten Vortragsabend ein, an dem zwei Experten unter dem Motto „best practice“ über Burgen berichten, die eine große Attraktivität besitzen, Museen beherbergen und von denen Marburg lernen kann. Er findet im Landgrafensaal des Staatsarchivs am Friedrichsplatz statt.
die Marksburg am Rhein und die Marienburg in Westpreußen spielen beide touristisch in der ersten Liga. Die von der Stadt geförderte Vortragsreihe der Initiative soll Hintergrundinformationen zum Landgrafenschloss liefern und Perspektiven für die Zukunft „der Marburg“ aufzeigen.
Die Marksburg ist die einzige mittelalterliche Höhenburg im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, die nie zerstört worden ist. 180.000 Touristen im Jahr kommen zu einer der bekanntesten Burgen in Deutschland. Die täglich geöffnete Burg hat neben ihren mittelalterlich ausgestatteten Räumen verschiedene museale Attraktionen zu bieten.
Gerd Wagner war von 2001 bis zum Ruhestand 2021 Geschäftsführer der Deutschen Burgenvereinigung und als Burgvogt auch für die vereinseigene Marksburg zuständig und wird über seine langjährigen Erfahrungen auf der meistbesuchten Burg am Rhein berichten. Dabei wird er den Schwerpunkt auf die touristische Attraktivität legen. In Marburg hat Wagner Germanistik und Geschichte studiert und ist vielen noch bekannt als hauptamtlicher Mitarbeiter des Kulturladens KFZ von 1986 bis 2001.
Die Marienburg wurde ab 1270 als Sitz eines Konvents des Deutschen Ordens errichtet, der von 1234 bis 1809 auch in Marburg eine Niederlassung hatte und den Bau der Elisabethkirche betrieb. Zwischen 1309 und 1457 war die Marienburg die Residenz des Hochmeisters des Deutschen Ordens und bildete den Mittelpunkt eines europaweit agierenden christlichen Ritterordens. Die riesige dreiteilige Anlage gilt als eine der größten Burgen der Welt und ist seit 200 Jahren ein vielbesuchtes Touristenziel.
PD Dr. Christofer Herrmann ist Kunsthistoriker und Burgenforscher und führte von 2015 bis 2019 ein Forschungsprojekt der TU Berlin zum Hochmeisterpalast auf der Marienburg durch. Er wird einen Überblick geben zur Bau- und Nutzungsgeschichte im Kontext der deutsch-polnischen Geschichte. Seit 2020 arbeitet Herrmann im Forschungsprojekt „Mittelalterliche Architektur in Livland“ der Uni Mainz.
Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit zur Aussprache und – wie beim ersten Vortrag – zum geselligen Beisammensein beim Wein der Marburger Schlossbergwinzer. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
* pm: Initiative „Die Marburg kann mehr!“