Der Stifterverband hat der Philipps-Universität sein Zertifikat „Vielfalt gestalten“ verliehen. Es ist Ergebnis eines Diversity-Audits.
Verschiedenheit und Diversität trägt zum Erkenntnisgewinn bei, wenn alle Menschen an der Universität ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Voraussetzung dafür ist der respektvolle Umgang miteinander. Die Philipps-Universität hat sich auf den Weg gemacht, diese Ziele zu erreichen.
Im Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes hat sie von 2020 bis 2022 einen partizipativen Prozess eingeleitet. Das Audit wurde am 14. Februar 2023 in Berlin mit der Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen. Im Audit haben Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher fachlicher Bereiche und universitärer Statusgruppen – von Studierenden über Verwaltungsangestellte bis zu Professorinnen und Professoren – kooperativ zusammengearbeitet und so eine nachhaltige Grundlage für die Themenfelder Diversität und Antidiskriminierung geschaffen.
„Wir sind davon überzeugt, dass ein diversitätssensibles Umfeld dazu beiträgt, die Studien-, Arbeits- und Forschungsbedingungen langfristig für alle zu verbessern“, erklärte Uni-Vizepräsidentin Prof. Sabine Pankuweit. „Sowohl Studierende als auch Beschäftigte können dadurch kreativer an Lösungen für die Fragestellungen der Zukunft arbeiten, sich in ihren Teams und Arbeitsgruppen gleichberechtigt und effektiv engagieren und haben so letztendlich die Möglichkeit, ihr volles Potenzial zu entfalten.“
Um die Ziele erreichen zu können, sei es notwendig, die universitären Strukturen und Abläufe zu reflektieren, ergänzte Katharina Völsch als Ansprechperson für Antidiskriminierung: „Damit senken wir langfristig Diskriminierungsrisiken und ermöglichen die gleichberechtigte Teilhabe aller unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Religion/ Weltanschauung, ihrem Alter, ihrer sexuellen Orientierung, Behinderung oder chronischen Erkrankung, ethnischer oder sozialen Herkunft sowie rassistischer Zuschreibungen, ihres sozialen Hintergrundes oder ihres Aussehens.“ Einige Ziele sind seit Beginn des Audits bereits erreicht worden.
Zur Sensibilisierung für das Thema ist Diversity sichtbarer als vor dem Audit – zum Beispiel auf der Website. Die zentrale Diversity-Website ist direkt von der Startseite der Universität erreichbar und bündelt Informationen, Fortbildungs- und Beratungsangebote zum Thema Diversität.
Auch strukturelle Änderungen tragen zur besseren strategischen Verankerung des Themas Diversität bei. So gibt es jetzt einen Barrieremelder auf der Website und eine aktualisierte Schulung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Für Hochschulmitglieder gibt es mit dem „Empowerment für Studierende mit Erfahrungen von Rassismus“ (EStER Programm) und den LSBTIQ+ Stammtisch für Beschäftigte zwei neue Angebote.
Nach dem Ende des Audits beginnt jetzt die strategische Ausrichtung und Verzahnung der vorhandenen Angebote und Strukturen. Organisatorisch ist die Ausweitung des Angebots schon sichtbar: Die Stabsstelle Antidiskriminierungsstelle für Studierende wurde in Stabsstelle Antidiskriminierung und Diversität umbenannt und bietet jetzt Beratungsangebote für alle Universitätsangehörigen.
Die Diversity-Strategie wird derzeit in den universitären Gremien – Anfang Februar in der Universitätskonferenz und am 22. Februar im Senat als dem Parlament der Philipps-Universität – vorgestellt. Die Strategie soll bis zum Jubiläumsjahr 2027 in der gesamten Universität umgesetzt sein.
Dazu muss sie zunächst überall an der Universität bekannt sein. Sie wird nach den zentralen universitären Gremien in den nächsten Monaten auch in den Fachbereichen vorgestellt, damit dann weitere Schritte erfolgen können.
* pm: Philipps-Universität Marburg