Hochwasser hat das Regierungspräsidium Gießen (Rp) am Freitag (13. Januar) gemeldet. In Marburg wurde die Meldestufe I überschritten.
An der Lahn und einigen Nebengewässern sind Hochwassermeldestufen erreicht worden. Darüber hat das – am RP Gießen angesiedelte – Hochwasserlagezentrum Lahn (HWLZ-Lahn) am Freitag (13. Januar) informiert. Trotz wiederkehrender Schauer beruhigt sich am Freitag die Wetterlage etwas und die Wasserspiegel im Einzugsgebiet der Lahn beginnen im Laufe des Tages langsam an zu sinken.
Grund für das Hochwasser waren die Niederschläge der letzten Tage in Verbindung mit bereits gesättigten Böden. Das führte zu einem starken Anstieg der Wasserstände. Im Einzugsgebiet der Lahn sind Meldestufen überschritten worden.
Die Lahnpegel Biedenkopf und Marburg befinden sich derzeit in der Meldestufe I. Die Pegel Gießen Klärwerk und Leun haben am Freitagmorgen sogar die Meldestufe II überschritten. „Besonders im oberen Einzugsgebiet der Lahn und bei den Ausläufern des Westerwaldes sind die Wasserstände schnell angestiegen“, berichtete Ines Walter vom HWLZ-Lahn.
Mittlerweile habe sich die Hochwasserwelle mehr in den Bereich der Lahn verlagert. Dennoch liegen fast die Hälfte der Pegel im Lahngebiet derzeit in einer Meldestufe. Meist handelt es sich um die Meldestufe I.
„Nach bisherigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass die Pegel der Nebengewässer heute den Hochwasserscheitel erreichen und sich die Hochwasserlage im Laufe des Tages etwas entspannt“, erklärte die RP-Expertin. „Aufgrund des für Samstagnachmittag prognostizierten Dauerregens sei aber eine zweite Hochwasserwelle wahrscheinlich.“
Meldestufe I bedeutet, dass im Gewässer bordvoller Durchfluss herrscht und es teilweise über die Ufer tritt. Unter „bordvollem Durchfluss“ versteht man die Durchflussmenge im Gewässerbett, die noch abfließen kann, ohne dass es zu Ausuferungen kommt. Das heißt, dass das Gewässer beidseitig bis zur Böschungsoberkannte gefüllt ist.
Meldestufe II beschreibt eine flächige Überflutung von ufernahen Grundstücken, leichte Verkehrsbehinderungen auf Gemeinde- und Hauptverkehrsstraßen, Gefährdung einzelner Gebäude sowie Überflutung von Kellern. Die höchste Meldestufe III tritt ein, wenn bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet sind und überörtliche Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssen.
Das HWLZ-Lahn überwacht, wie sich das Abflussgeschehen entwickelt. Für ihre Prognosen verfügen die RP-Experten über die aktuellsten Daten, von den jeweiligen Pegelständen bis zu den Vorhersagen des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Aktuelle Hochwasserlageberichte, örtliche Wasserstände und Vorhersagen können Interessierte auf der Internetseite des Hochwasserlagezentrums Lahn unter www.hwlz.de und im Hochwasserportal des Landes Hessen auf www.hochwasser-hessen.de verfolgen.
* pm: Regierungspräsidium Gießen