Pizzeria Pie Milano: Italienisches Restaurant im Biegenviertel

Einst galt die „Pizzeria Pie Milano“ als das beste italienische Restaurant Marburgs. Seit fast zehn Jahren ist das Restaurant an der Biegenstraße nun aber bereits geschlossen.
Zum letzten Mal war ich am 27. Oktober 2009 in der „Pizzeria Pie Milano“. An diesem Abend hatte der ehemalige niedersächsische Datenschutzbeauftragte Burckhard Nedden im Hörsaalgebäude über Tracking und den Schutz der Privatsphäre referiert. Anschließend waren wir mit mehreren Besucherinnen und Besuchern der HU-Veranstaltung noch gemeinsam ins „Milano“ gegangen.
Von der Biegenstraße aus betrat man das Lokal über drei Stufen. Links und rechts an der Front zur Straße hin befanden sich Tische. Rechts neben der Theke konnte man auch weiter durchgehen nach hinten.
Dort hinten saßen wir damals und aßen gemeinsam. Im „Milano“ – wie das Restaurant meist genannt wurde – bevorzugte ich „Tortelini a la Panna“ und dazu „Pizza Pane“. Insbesondere das unbelegte Pizzabrot mit Rosmarin schmeckte dort wirklich vorzüglich.
Auf den Tischen lagen Stofftischdecken. Darüber war jeder Platz mit kleinen Platzdeckchen dekoriert. Die Bedienung war aufmerksam, aber auch ein wenig hochnäsig.
Irgendwann zu Beginn der 10er Jahre haben die Betreiber ihr Lokal in der Biegenstraße 19 aufgegeben. Anscheinend hatte es Streitigkeiten innerhalb der Familie gegeben. Einige der Beteiligten eröffneten 2016 das italienische Restaurant „Ambiente“ im ehemaligen „Anglerheim“ an der Gossfeldener Straße in Wehrda.
Das „Milano“ war nie meine Stammkneipe geworden. Preise und Stil entsprachen meinen Vorstellungen von einem behaglichen Restaurantbesuch eher nicht. Wenn ich mich aber einmal dorthin „verirrte“, dann genoss ich die vornehme Atmosphäre und die köstlichen Speisen durchaus.
Bei vielen Besuchen in Italien habe ich die italienische Küche mehr und mehr schätzen und lieben gelernt. Nach und nach freundete ich mich darum auch mit dem Ambiente an, das die „Pizzeria Pie Milano“ bot. Ursprünglich mochte ich es aber eher preiswert und weniger ausgefeilt.
Meinen Vorstellungen entsprach damals eher das „Colosseo“ gute hundert Meter weiter die Biegenstraße entlang oder die Pizzeria im Fronhof, wo heute das afrikanische Restaurant „Dromedar“ residiert. Auch die „Hostaria del Castello“ in der Oberstadt behagte mir mehr, da die Qualität der Speisen dort zwar nicht ganz die der „Pizzeria Pie Milano“ erreichte, die Preise aber auch nicht die Höhe der dortigen. Dennoch gehört letztlich auch die „Pizzeria Pie Milano“ zu den legendären Lokalen in Marburg.

* Franz-Josef Hanke

Kommentare sind abgeschaltet.