Die volkshochschule (Vhs) stellt einen „Fairteiler“ für gerettete Lebensmittel auf. „Gerettetes“ Essen steht dort für alle Interessierten bereit.
In der Volkshochschule (vhs) der Stadt Marburg gibt es einen neuen Standort für einen sogenannten „Fairteiler“ der Initiative Foodsharing. Dort werden vor dem Müll gerettete Lebensmittel gelagert für Menschen, die sie sich kostenlos abholen.
„Täglich landen Lebensmittel, die eigentlich noch essbar wären, im Müll“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Deshalb freue ich mich, dass wir nun als Stadt Marburg auf Initiative der vhs einen Beitrag dazu leisten, dem im Sinne der Nachhaltigkeit entgegenzuwirken.“
Die Kooperation sei naheliegend, ergänzte sie. „Das Thema Nachhaltigkeit ist in der vhs bereits gut verankert.“
Die vhs-Dezernentin sah sich den neuen „Fairteiler“ an, der seit einigen Wochen in der vhs in der Deutschhausstraße 38 bereitsteht: Gleich am Eingang im Erdgeschoss stehen ein Kühlschrank und ein Schrank, in denen Lebensmittel gelagert werden können. Befüllt werden sie von Engagierten der Initiative Foodsharing, die sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt.
Aber auch alle, die beispielsweise zu Hause etwas übrighaben, sind eingeladen, die Nahrungsmittel dort abzulegen. Bedienen können sich ebenfalls alle Interessierten.
„Es geht dabei nicht darum, Nahrungsmittel für Bedürftige bereitzustellen, sondern es soll Essen gerettet werden, das sonst auf dem Müll landen würde“, betonte Nicole Fläschner von der Marburger Ortsgruppe der europaweit agierenden Initiative Foodsharing. Alle, die mögen, können sich am Fairteiler bedienen.
Die Ortsgruppe erhält Lebensmittel beispielsweise aus Supermärkten oder Bäckereien und verteilt sie auf die sieben „Fairteiler“ in Marburg. Einen weiteren gibt es im Landkreis.
Der Kontakt zu Foodsharing kam über einen neuen vhs-Kursleiter aus dem Ernährungsbereich zustande, Benny Nichell, der für Foodsharing Lebensmittel „rettet“. Die vhs unterstützt sowohl den sozialen, als auch den ökologischen Aspekt und hat daher auch ehrenamtlich den Großteil der Pflege des Fairteilers übernommen.
„Nachhaltigkeit ist an der vhs ein wichtiges Thema, das sich sowohl im Kursangebot, als auch in unserem praktischen Tun niederschlägt“, erläuterte vhs-Leiterin Cordula Schlichte. „Deshalb sorgen wir gerne für einen gut gepflegten Fairteiler“, ergänzte Silke Jahns von der vhs-Programmbereichsleitung Ernährung. Der „Fairteiler“ wird jeden Tag kontrolliert und hygienisch sauber gehalten.
„Die vhs bietet eine ganze Reihe von Kursen an, bei denen das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt“, berichtete Schlichte. Das geschehe beispielsweise im Bereich Ernährung wie mit der „Klima-Küche“ oder Kursen zum Thema „Fermentieren“, aber auch in der politischen Bildung oder durch Nähkurse, in denen man Kleidung selbst herstellen kann.
Schlichte freut sich ebenso wie Jahns darüber, dass Menschen, die so unterschiedlich sind wie das vhs-Kursangebot, mit der Idee des Foodsharings und dem „Fairteiler“ in Kontakt kommen und sich auch sehr gerne Lebensmittel mitnehmen. Das können Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fertiggerichte oder Backwaren sein. Was genau in den „Fairteiler“ darf, steht auch an der Kühlschranktür –
angebrochene Lebensmittel oder Selbstgemachtes gehören beispielsweise nicht hinein.
Der „Fairteiler“ ist zu den Öffnungszeiten der vhs-Verwaltung im Erdgeschoss am Eingang Biegenstraße zugänglich. Geöffnet ist die VHS montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr.
* pm: Stadt Marburg