Nicht hilflos: Marburger Aktionsplan gegen Diskriminierung

er Marburger Aktionsplan treibt die Gleichstellung voran. Er richtet sich gegen Ungleichheit und Diskriminierung.
In den kommenden drei Jahren will die Stadt Marburg mit dem dritten Aktionsplan zur EU-Charta für Gleichstellung das Thema weiter stärken. Geplant sind 47 Maßnahmen und zwölf Schwerpunkte, die vom Stadtparlament beschlossen wurden.
„IMit den ersten beiden Aktionsplänen für die EU-Charta haben wir einiges erreicht und ein breites Netzwerk aufgebaut“, betonte Dr. Christine Amend-Wegmann, die das städtische Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung leitet. „Diesen Weg wollen wir weitergehen.“
Der dritte Marburger Aktionsplan beinhaltet wieder ganz konkrete Ziele und Maßnahmen. Geplant sind insbesondere Aktionen und Kampagnen, die über alltäglichen Sexismus und über Formen von geschlechterbezogener Gewalt aufklären und dazu motivieren sollen, das eigene Verhalten und diskriminierende Strukturen zu ändern.
„Beispiele sind Aktionen gegen sexistische Äußerungen im öffentlichen Raum, diskriminierende und sexistische Werbung oder Kampagnen gegen Sexismus am Arbeits- und Ausbildungsplatz“, erklärte Ann-Kathrin Dreyer vom Gleichberechtigungsreferat. Ausgebaut wird die Arbeit gegen Partnergewalt in den Stadtteilen. Das knüpft an das EU-Projekt „Marburg ohne Partnergewalt“ an, das zusammen mit den Vereinen „Frauen helfen Frauen Marburg“ und „Juko Marburg“ aufgebaut wurde. Die Beratungsarbeit von „WeGe – Wege aus der Gewalt für die Region Marburg-Biedenkopf“ wird ausgeweitet, um Versorgungslücken zu schließen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbetrieb. Dazu gehören eine geschlechtergerechte Programmplanung sowie die faire Bezahlung durch Zielvereinbarungen mit den Kultureinrichtungen. Für 2024 ist ein Musikfestival für Geschlechtergerechtigkeit gemeinsam mit Beteiligten aus Marburgs Partnerstädten geplant.
„Menschen erleben Ungleichheit und Diskriminierung häufig nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch in Verbindung mit anderen Merkmalen wie Alter, Herkunft, Behinderung, sexuelle Orientierung oder Religion“, erklärte Laura Griese. „Diese Überschneidungen nimmt der dritte Aktionsplan mit spezifischen Maßnahmen in den Blick. „Das soll Frauen mit Beeinträchtigungen oder Migrationsgeschichte sowie queere Menschen stärken.
Weitere Schwerpunkte sind Klimaschutz unter Geschlechterperspektive, Erwerbsbeteiligung, geschlechtersensible Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, geschlechterspezifische Medizin und Gesundheit, politische Beteiligung von Frauen, die Stadt als Arbeitgeberin sowie Wohnen und Obdachlosigkeit. Der internationale Austausch zum Thema wurde durch das Zukunftslab „Sister Cities for Gender Equality“ im Juni dieses Jahres in Marburg sowie durch zwei digitale Tagungen gemeinsam mit den Partnerstädten Marburgs intensiviert. Weitere Informationen zum dritten Aktionsplan finden sich unter www.marburg.de/eu-charta.

* pm: Stadt Marburg

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