Mit Behindertenbeirat gekämpft: Spies würdigte Engagement von Bach und Visse

Seit 1997 vertritt der Behindertenbeirat die Interessen Behinderter in Marburg. Franz-Josef Visse und Dr. Heinz-Willi Bach sind bereits in den ersten Behindertenbeirat gewählt worden.
Seitdem sind sie ohne Unterbrechung Mitglied dieses Gremiums. Für dieses langjährige Engagement sind sie nun von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies geehrt worden.
Spies überraschte die beiden im Anschluss an eine Sitzung des Behindertenbeirats mit der Übergabe der Auszeichnungen: Visse erhielt die Goldene Ehrennadel der Stadt Marburg und Bach das Historische Stadtsiegel. Verhindert war Carola Ewinkel.
Sie ist ebenfalls seit der Gründung Mitglied des Behindertenbeirats. Für ihre Verdienste soll sie an einem anderen Termin ebenfalls mit dem Stadtsiegel ausgezeichnet werden.
„Der Behindertenbeirat ist als starke und kompetente Stimme von Menschen mit Behinderungen aus der Marburger Kommunalpolitik nicht mehr wegzudenken“, sagte Oberbürgermeister Spies zu den Engagierten der ersten Stunde des Gremiums. „Nicht zuletzt Ihretwegen genießt die Universitätsstadt Marburg heute auch überregional den Ruf einer behindertenfreundlichen Stadt“, so das Stadtoberhaupt. Das Engagement des Behindertenbeirates habe maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Marburg als eine von vier Finalisten beim Europäischen Preis für Barrierefreiheit, dem Access City Award 2012, unter 114 Bewerberstädten aus 23 Ländern durchsetzen konnte.
„Aber wir feiern in diesem Jahr nicht nur 20 Jahre Behindertenbeirat, sondern auch die Menschen, die in ihm aktiv sind“, so OB Spies. „Bürgerinnen und Bürger, die sich in der Kommunalpolitik engagieren, gibt es nicht so viele.“ Umso bemerkenswerter sei die langjährige Gremiumsmitgliedschaft der Geehrten. Mit der Ehrung wolle die Universitätsstadt Marburg natürlich auch die Aufmerksamkeit auf den Behindertenbeirat lenken, aber noch mehr auf die Personen, die Erreichtes in Sachen Barrierefreiheit und Teilhabe durch ihren persönlichen Einsatz erst möglich machten. Ihnen gelte es ausdrücklich Dank zu sagen.
Gremien, die Betroffeneninteressen vertreten, sind laut Spies eminent wichtig. Schließlich zeige der Behindertenbeirat die Barrieren auf, die seine Mitglieder wirklich vorfinden.
„Und dadurch hat er die Stadt in ihrer Gesamtheit verändert“, erklärte Spies. Vor allem sei das geschehen „durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, die Verpflichtung für die Teilhabe aller Menschen in Marburg umzusetzen“. Abschließend hob das Stadtoberhaupt hervor, dass die Ehrung eine Anerkennung sei, aber darüber hinaus auch Ansporn, das ehrenamtliche Engagement ungebremst fortzusetzen.
Franz-Josef Visse ist seit der Gründung des Behindertenbeirats vor 20 Jahren sein Vorsitzender. Zudem war er Mitglied des Behindertenbeirats für die Frühförderstelle blinder und sehbehinderter Kinder und Vertreter des Behindertenbeirates im Kuratorium für den Jürgen-Markus-Preis.
Bis 2011 war Visse Mitglied in der AG Integration von Kindern und Jugendlichen. Seit 2011 wirkt er in der AG Bau und Verkehr mit. Zehn Jahre lang war er darüber hinaus Mitglied in der AG Stadtführer.
Behindertengerechtes Bauen ist eines seiner Themen: Schon seit sechs Jahren sitzt er am Runden Tisch im Bauamt, nimmt an Ortsterminen bei Bauprojekten und an Kuratoriumstreffen von Bauwettbewerben teil. Darüber hinaus fungiert Visse als Verbindungsglied zwischen Stadt und Universität zu Behindertenfragen. Der Geehrte ist zur Stelle, wenn Themen wie beispielsweise die Integrationskonferenz bei Sitzungen der Stadtverwaltung behandelt werden oder Blinden- und Sehbehindertenfragen besprochen werden.
Bevor die Einladung des Behindertenbeirats digital versandt wurde, hat sich Visse darum gekümmert, dass blinde Mitglieder die Einladung und Anlagen in Punktschrift erhalten. Zudem unterstützte er die Geschäftsstelle des Behindertenbeirats bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Dr. Heinz-Willi Bach ist ebenfalls seit 1997 gewähltes Mitglied im Behindertenbeirat. Zuerst vertrat er dort den Initiativkreis Behindertenbeirat, ab 2001 den Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS).
Bach und seine Frau waren federführend im Initiativkreis zur Einrichtung eines Behindertenbeirats und führten bereits 1993 erste Gespräche mit dem damaligen Oberbürgermeister über die Notwendigkeit eines solchen Beirats. Ihrer Ausdauer ist es zu verdanken, dass der Behindertenbeirat 1997 erstmals in der Stadt Marburg gewählt werden konnte.
Bach war von 1997 bis 2006 Mitglied der AG Soziale Sicherung. Seit 2011 engagiert er sich in der AG Bau und Verkehr und am Runden Tisch im Bauamt. Er nimmt an Ortsterminen bei Bauprojekten teil.
Seit 2016 wirkt er in der AG Aktionsplan der Stadt Marburg mit. Wenn in der Stadtverwaltung Blinden- und Sehbehindertenfragen besprochen werden, beteiligt er sich. Seit 2013 macht Bach außerdem mit beim Netzwerk Inklusion Arbeit.

* pm: Stadt Marburg

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