Eine Aktion am „Tag zur Beseitigung der Armut“ brachte viele „Gemeinsam an einem Tisch“ mitten in der Stadt. Ort war dabei der Rudolphsplatz.
Zum „internationalen Tag zur Beseitigung der Armut“ fand am Montag (17. Oktober) auf dem Rudolphsplatz eine Aktion unter dem Motto „Gemeinsam an einem Tisch“ statt. Vor Ort waren die Akteurinnen und Akteure der Projektgruppe „Familie und Armut“ des Marburger Bündnisses für Familie, um die verschiedenen Angebote zu präsentieren. Ihr Ziel war, die Träger und Institutionen mit Mitarbeitenden der Verwaltung ebenso wie mit Betroffenen und Bürgerinnen und Bürgern an einen Tisch zu bekommen – um sich auszutauschen und um miteinander zu essen.
Der Duft von Suppe und von Kartoffelpuffern wehte über den Rudolphsplatz und lockte viele Menschen an die Tische, die die Projektgruppe „Familie und Armut“ dort gedeckt hatte. Der Verein „Fairdirect“ sorgte für die Verköstigung, zahlreiche Stände boten Informationen.
„Es ist wichtig, dass wir miteinander in Kontakt kommen“, sagte Monique Meier von der Stadt Marburg. Zwei Jahre zuvor hatte ein Aktionstag „Gemeinsam gegen Armut“ an verschiedenen Orten im Stadtgebiet stattgefunden. Im Jahr 2021 gab es die „Armutskonferenz“.
Mitten in der Stadt präsent zu sein, Hilfsangebote zu präsentieren und dem Thema Öffentlichkeit zu geben ist für die Beteiligten ein wichtiges Signal. „Wir müssen das Thema sichtbar machen“, betonte auch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies vor Ort.
Gemeinsam mit Stadträtin Kirsten Dinnebier überreichte er eine Spende über 250 Euro in Form des symbolischen „Elisabethtalers“ an Claudia Plociennik von Citypastoral Marburg. Bei der Aktion „Marburg isst solidarisch“ werden über Beratungsstellen und Begegnungsstätten die sogenannten „Elisabethtaler“ ausgegeben, mit denen sich von Armut betroffene Menschen in teilnehmenden Bäckereien Lebensmittel kaufen können. Diese Aktion wurde ebenso vorgestellt wie andere Hilfsangebote und Anlaufstellen in Marburg.
Zur Projektgruppe „Familie und Armut“ gehören 19 verschiedene Träger und Institutionen sowie zwei städtische Fachdienste und mehrere Privatpersonen. Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen von Familien zu verbessern, die in Armut leben müssen.
Oberbürgermeister Spies betonte, dass es diese Familien auch in Marburg gebe. Auch wenn Armut in Zentraleuropa meist nicht die existenzielle Bedrohung für Menschen darstelle wie in vielen anderen Ländern und es vielfältige Hilfen gebe, scheitere es oft an der Inanspruchnahme. Viele Menschen wüssten nicht, wohin sie sich wenden können. Andere schämten sich, Hilfe zu suchen.
„Wir wissen, dass die Hälfte der Seniorinnen und Senioren, denen Leistungen der Grundsicherung zustehen, diese nicht in Anspruch nehmen“, berichtete Spies. Zudem bedeute Armut sehr viel mehr als der Mangel an Geld. Die Projektgruppe Familie und Armut setze mit ihren Angeboten Maßstäbe für das Engagement für Menschen, deren Leben von Armut geprägt ist.
Die Projektgruppe ist aus dem Marburger Bündnis für Familie heraus entstanden. Neben der Stadt Marburg und ehrenamtlichen Privatpersonen sind daran verschiedene Vereine und Institutionen beteiligt.
* pm: Stadt Marburg
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