Wie wichtig ist Bewegung und was kann ich durch bewusste Ernährung bewirken? Für einen Nachmittag lockte der erste Bewegungs- und Gesundheitstag in Cappel mehr als 120 Menschen an verschiedene Stationen rund um den August-Bebel-Platz.
Vorträge, Workshops und Mitmach-Aktionen brachten bei der Veranstaltung das Thema Jung sowie Alt nahe. Dabei wurde nicht nur auf die praktische, aber vor allem spielerische Weise geachtet.
„Bewegung macht Spaß, bringt Menschen zusammen und hält gesund. Schön, dass Sie alle hier sind“, begrüßte Stadträtin und Sportdezernentin Kirsten Dinnebier die Gäste des ersten Bewegungs- und Gesundheitstags in Cappel. Während die ersten sich im Hürdengalopp mit Steckenpferd oder beim Basketball maßen, starteten im Paul-Gerhardt-Haus Vorträge rund um Meditation, Bewegung und Ernährung.
„Die richtige Bewegungsart ist die, die Ihnen Spaß macht“, sagte Prof. Dr. Rüdiger Göke. Auch Dr. Ahmad Shir sprach davon, dass 30 Minuten Laufen am Tag zehn Jahre Leben schenken könne. Wenn Bewegung aber nicht unter Entspannung und Freude angegangen würde, dann könne der sonst positive Effekt auf die Gesundheit auch ins Gegenteil umschlagen.
Weiter ging Rüdiger Göke auf den sogenannten „glykämischen Index“ (GI) ein: Dieser zeige an, wie stark ein Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt. Einen niedrigen GI hätten zum Beispiel Gemüse, frisches Obst, Hülsenfrüchte oder Joghurt. In der Mitte würden Brot und Nudeln aus Vollkorn liegen und im hohen Bereich Weizenmehl-Produkte wie Weißbrot, aber auch Salzkartoffeln und Spaghetti.
Katharina und Heinz Gebauer stellten den Teilnehmenden die heilende Wirkung von Bewegung in der Natur vor: „Aufenthalte in der Natur reduzieren Stress, heben die Stimmung und steigern die mentale Leistungsfähigkeit“, sagten sie.
In einer anschließenden Übungseinheit im Pfarrgarten zeigten die Gebauers das ganz praktisch: Sinne schärfen mit den Eindrücken der Natur, Atem- und Bewegungsübungen mit vor Ort gefundenen Ästen sowie Kraft- und Körpertraining mit einer an einem Baum befestigten „Schlinge“. Sie machten deutlich, wie viele Möglichkeiten etwa der Wald als ganz natürlicher Trainingsplatz bietet.
Körpertherapeut Sönke Preck zeigte die wohltuenden Effekte der Meditation. Sie könne gelingen, wenn sie als absichtslose, wertfreie, aufmerksame Selbstbeobachtung praktiziert würde. Dann könne man Kontakt mit allen Sinnesreizen herstellen und Emotionen wie Gedanken kommen und gehen lassen.
Ein Highlight war der Besuch von Josephina „Josi“ Neumann. Sie ist mit zwölf Jahren die jüngste Bundesliga-Spielerin, die es im Tischtennis gegeben hat.
Unter den Augen vieler Zuschauenden maßen sich die besten Tischtennis-Spielerinnen und Zuschauer aus Cappel gegen das Ausnahme-Talent Josi Neumann aus Karben. Aktuell steht sie beim Deutschen Meister und Champions-League-Sieger TTC Berlin Eastside unter Vertrag.
Für Kinder und Jugendliche gab es ein Tennis-Schnuppertraining auf dem Gelände des Cappeler Tennis-Vereins. Währenddessen bastelten auf dem August-Bebel-Platz Jung und Alt Frisbees, spielten Flunkyball oder Riesen-“Mensch-ärgere-dich-nicht“.
Einige informierten sich an Informationsständen der Gesunden Stadt Marburg, des Modell-Projekts KOMBINE Marburg und bei Kay-Ina Köhler über gesunde Ernährung, Bewegungsübungen und was man gegen Atemnot tun könne. Ortsvorsteher Peter Hesse fasste am Ende des Tages zusammen: „Ich bin sehr zufrieden, wie viele Leute die Angebote wahrgenommen haben und auch, was viele Engagierte aus dem Stadtteil auf die Beine gestellt haben. Ein gelungener Tag!“
*pm: Stadt Marburg