„Fairteiler““ schonen Ressourcen und retten Lebensmittel. Ideen für solche oder andere Nachbarschaftsprojekte kann die Bevölkerung noch bis Montag (31. Oktober) einsenden.
„Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz“ sind so vielfältig wie Marburgs Bevölkerung selbst. Zwölf Projekte hat die Stadt Marburg bereits in der Frühlingsrunde mit mehr als 25.000 Euro bezuschusst. Für die Herbstrunde können Interessierte ihre Ideen noch bis Montag (31. Oktober) einreichen.
Franziska Peikert hat zum Beispiel einen „Fairteiler“ in ihrer Nachbarschaft eingeführt. So stellt sie gerettete Lebensmittel für alle bereit.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem, Ressourcen zu schonen und bewusst zu verbrauchen. Genau dieses Ziel möchte Franziska Peikert von „Foodsharing“ mit ihrem „Nachbarschaftsprojekt im Klimaschutz“ verfolgen. Mit Hilfe der Fördermittel der Stadt Marburg hat Peikert einen Schrank gekauft, mit dem sie einen Ort zum Tauschen von „geretteten“ oder im Haushalt übriggebliebenen Lebensmitteln bereitstellt.
Die Esswaren im Schrank stehen allen kostenlos zur Verfügung. „Die Lebensmittel, die ich hier unterbringe, wurden bis zum Ladenschluss nicht verkauft und würden weggeworfen, obwohl sie noch haltbar und vollkommen in Ordnung sind“, erklärte Peikert. „Und das wäre doch einfach zu schade, wenn sie noch so vielen eine Mahlzeit bieten können.“
Die Lebensmittel stammen von Supermärkten, Bäckereien und Wochenmärkten, die mit „Foodsharing“ kooperieren. Die Gruppe holt die Nahrungsmittel nach Ladenschluss, verteilt sie untereinander und bringt Überschüsse in die verschiedenen, öffentlich zugänglichen Schränke in der Stadt, die sie als „Fairteiler“ bezeichnen. Doch auch alle Privatpersonen, die Lebensmittel zu verschenken haben, die noch verzehrbar sind, können sie in diesen Schränken für andere hinterlassen.
Dabei hängt an jedem Schrank ein Hinweisschild, was dort gelagert werden kann und was nicht. Denn nicht alle Schränke sind gekühlt.
Da nicht alle an die Orte kommen, an denen bereits „Fairteiler“ stehen, wollte Peikert etwas für ihre Nachbarschaft tun und auch dort einen Schrank für gerettete Lebensmittel bereitstellen. „Nicht jeder ist mobil“, , erklärte Peikert. „Da ist es hilfreich, solche Angebote auch vor der Haustür zu haben, um sie nutzen zu können. Erst so wird es möglich, mehr Leute auf das Thema aufmerksam zu machen.“
Außerdem biete sich der Standort auch deswegen an, da sie sich um den Schrank kümmert. Das heißt, dass sie prüft, welche und wie viele Lebensmittel im Schrank vorhanden sind. Diese Information teilt sie dann beispielsweise in einer Messengergruppe, der alle Marburgerinnen und Marburger beitreten können, die Lebensmittel retten möchten.
Zudem ist sie für die Reinigung und Pflege des Schranks zuständig. Von den Fördermitteln hat sie neben Anschaffung und Transport des „Fairteilers“ auch mehrere Boxen bezahlt, in die sie die Esswaren einräumt, um sie zusätzlich vor Tieren zu schützen sowie einen wetterfesten Lack, mit dem sie das Holz behandelt hat.
„Es ist erstaunlich, wie viele Lebensmittel weggeworfen werden, obwohl sie noch gut sind“, beklagte Peikert. Brot beispielsweise halte sich bei korrekter Lagerung mehrere Wochen. Es werde nur hart.
Daher sei es wichtig, zu wissen, wie es dennoch verwertet werden kann. Ob als Croutons in Salat und Suppen, als Brotchips oder Ähnliches. Mit ihrem Nachbarschaftsprojekt im Klimaschutz möchte Peikert der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken und in ihrer Nachbarschaft das Bewusstsein für das Thema schärfen.
Noch bis Montag (31. Oktober) können sich Interessierte mit ihrer Idee für ein Nachbarschaftsprojekt im Klimaschutz bewerben. Weitere Informationen gibt es auf www.marburg.de/NachbarschaftsprojekteKlimaschutz.
* pm: Stadt Marburg