Beim Marburger „Treppenlauf“ trotzten 200 Teilnehmende regnerischem Wetter. Der Lauf war ihre Motivation für mehr Bewegung.
800 Stufen hinauf ging es dabei auf fünf verschiedenen Routen in der Innenstadt und am Richtsberg: Die Stadt Marburg hatte anlässlich des Stadtjubiläums „Marburg800“ zu einem besonderen Treppenlauf eingeladen. Rund 200 Teilnehmende machten mit.
Auch wer keine 800 Stufen schaffte, bekam eine Urkunde und hatte in jedem Fall etwas für die eigene Gesundheit getan – denn jede Stufe zählt, wenn es darum geht, fit zu werden oder zu bleiben.
„Ich glaube, es sind mehr Treppen auf den Straßen als in den Häusern“, schrieb Märchensammler Jacob Grimm über Marburg einst in einem Brief. Die Universitätsstadt ist also prädestiniert, um sich fit zu halten.
„Bereits 200 Treppenstufen am Tag können laut Studien schon förderlich für Kreislauf, Stoffwechsel, Herz und Atmung sein“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Deshalb freue ich mich, dass wir mit dem Treppenlauf Menschen spielerisch zu Bewegung motivieren.“
Auf seinem Weg ins Rathaus hatte Spies Station auf der „Pink-Route“ am Hirschberg gemacht, um den Stand des Vereins „Leben mit Krebs Marburg“ zu besuchen. Pinkfarbeme Schleifen sind das Symbol der Solidarität für an Brustkrebs Erkrankte.
Zum Start des weltweiten Brustkrebs-Monats Oktober informierte der Verein über die Krankheit, die in Deutschland alljährlich bei rund 70.000 Frauen –
und auch 700 Männern – diagnostiziert wird. Sowohl in der Krebsvorsorge wie auch der Behandlung ist Bewegung als Teil einer möglichst gesunden Lebensweise ein wichtiger Faktor. Sich möglichst fit zu halten oder wieder fit zu werden, lässt sich im Alltag auch mit buchstäblich kleinen Schritten angehen – indem man eben zum Beispiel die Treppe statt den Aufzug nimmt.
Andere Routen wurden von weiteren Kooperationspartnern unterstützt. Auf der „Trinkbrunnen-Route“ von der Elisabethkirche über den Marktplatz bis aufs Schloss konnten die Teilnehmenden sich nicht nur fit halten, sondern auch mit frischem Trinkwasser versorgen. Und etwas über das wichtige Thema Wasser lernen. Dabei war die „Blue Communit“ Marburg“ vor Ort, die sich unter anderem für sauberes (Trink-)Wasser und die Förderung nachhaltiger Wasserressourcen und sanitärer Grundversorgung einsetzt.
Die „Rekord-Route“ wurde vom Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) unterstützt, das neben der alten Universität bei den Buchpulten zu einem Wettquiz einlud. Bei der „Power-Route“ konnten zwischen dem Parkhaus Pilgrimstein und dem Schloss rekordverdächtige 350 Stufen gelaufen werden – über gleich mehrere von Marburgs historischen Treppen.
Wer nicht auf den Schlossberg wollte, sondern auf den Richtsberg, hatte dort ebenfalls Gelegenheit, etwas für die Fitness zu tun. Das Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen (BSF) hatte eine Route quer durch den Stadtteil organisiert. Dort war ein älterer Mann unermüdlich unterwegs, bis er tatsächlich seine 800 Stufen zusammen hatte.
„Marburg – geht doch!“ wurde als Projekt durch die „Gesunde Stadt Marburg“ gemeinsam mit Studierenden der Philipps-Universität und den Stadtwerken Marburg (SWM) entwickelt. Am Treppenlauf waren das Projekt „KOMBINE“, der Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel sowie die „Blue Community“ beteiligt und als Kooperationspartner die Philipps-Universität, das Kinder- und Jugendparlament, das Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen, der Verein Leben mit Krebs und die Stadtwerke Marburg.
* pm: Stadt Marburg