Beim „2. Marburger Blaulichttag“ warteten 3.000 große und kleine Gäste auf den Rettungshubschrauber. Ein vielseitiges Programm informierte über die Arbeit der Rettungskräfte.
Blaulicht, Sirenen, ein Autounfall, eine Automatensprengung und ganz viele große Fahrzeuge zum Anfassen und Entdecken haben Feuerwehren, die Johanniter Unfallhilfe (JUH), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das Technische Hilfswerk (THW), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und die Polizei beim 2. Marburger Blaulichttag präsentiert. Besonders sehnsüchtig haben die großen und kleinen Gäste dabei auf die Landung des Rettungshubschraubers gewartet.
Ein Autounfall auf dem Parkplatz des Georg-Gaßmann-Stadions: Zwei Personen sind eingeklemmt. Rettungsdienst und Notarzt versorgen die Patienten, die Feuerwehr schneidet das Auto seitlich auf, um die Personen herauszuholen. Das ist das Szenario, dass sich vor den Augen von Kindern und ihren Eltern beim 2. Marburger Blaulichttag abgespielt hat.
Was genau dort passiert und wie die Rettungskräfte gemeinsam vorgehen, um die Personen bei dieser technischen Einsatzübung zu befreien, erklärte ein Sprecher detailliert. Und am Ende – nach der Rettung der beiden verunfallten Personen – gab es großen Applaus für die Arbeit, die die Einsatzkräfte nicht nur bei Übungen, sondern eben auch im Ernstfall leisten.
„Hier zeigen die Rettungsdienstorganisationen zusammen, was sie können und mit welcher Ausrüstung sie in den Einsatz gehen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Das ist für viele Gäste – insbesondere für die Kinder – ein spannender Tag.“
Nach Ansicht des Oerbürgermeisters ist es „aber auch wichtig, dass wir mit einem solchen Blaulichttag für die Rettungsdienste und den ehrenamtlichen Bereich werben“. Gerade mit den Kinder- und Jugendfeuerwehren gebe es einen Anknüpfungspunkt, an dem Nachwuchs an die Feuerwehren herangeführt werde. Wichtig sei zudem der Respekt vor den Rettungskräften und Einsatzkräften.
„Wir können nicht wissen, wann wir sie selbst einmal brauchen – und sollten ihnen für ihr Engagement immer respektvoll begegnen“, sagte Spies. Großer Dank gelte auch dem Engagement von Organisator Oliver Hahn, der die Idee für den Blaulichttag hatte und ihn nun nach 2019 schon zum zweiten Mal mit großem ehrenamtlichen Einsatz gemeinsam mit der Stadtverwaltung, Polizei und Rettungsdiensten umgesetzt hat.
Nicht nur mit einer großen Übung zeigten die Rettungsorganisationen beim 2. Marburger Blaulichttag im Georg-Gaßmann-Stadion, welche Arbeit sie im Ernstfall leisten. Sie hatten auch einen großen Fuhrpark und Ausrüstung aus ihren Einsatzbereichen mitgebracht. Anfassen, hineinklettern und ausprobieren war an vielen Stellen ausdrücklich erwünscht.
Das nutzten große und kleine Gäste sehr ausgiebig. An vielen Fahrzeugen bildeten sich lange Schlangen junger Familien und überall zeigten Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte, wie das Blaulicht angeht und welche Funktionen sich so in den verschiedenen Fahrzeugen verstecken.
Die Marburger Feuerwehren waren ebenso vertreten wie das THW, die DLRG, die Johanniter und das DRK. Die Kinder und ihre Eltern erfuhren, worauf es beim Einsatz im Wasser ankommt und dort nahmen sie mal in einem Gefangenentransporter Platz.
Zum Bestaunen gab es außerdem US-Feuerwehrautos und Feuerwehr-Oldtimer. Für ein buntes Spieleprogramm sorgten die Kinder- und die Jugendfeuerwehr.
Für Begeisterung sorgten auch die tierischen Einsatzkräfte: Die Rettungshunde des DRK und die Diensthunde der Polizei Mittelhessen waren ebenfalls beim Blaulichttag dabei. Die Polizisten zeigten, wie ihre Hunde einen Dieb stellen können und wie man ihm das spielerisch beibringt.
Mit viel Humor, einem Augenzwinkern und einem großen Knall sprengten sie einen „Geldautomaten“. Sie fingierten eine Fahrerflucht – und zeigten dem staunenden Publikum, wie ein Hund einen flüchtigen Verbrecher in kürzester Zeit über ein Auto hinweg stellen kann.
Vergessen waren aber fast alle Hunde und Blaulichter, als sich der Rettungshubschrauber der Johanniter ankündigte: Große und kleine Besuchende warteten ganz gespannt am Rasenplatz im Georg-Gaßmann-Stadion, als der herbeigesehnte Hubschrauber eine Runde über das Stadion drehte und nach der Landung ausgiebig aus der Nähe unter die Lupe genommen werden durfte. Da nahmen nicht nur die kleinsten Gäste gerne mal Platz auf dem Pilotensitz –
und freuten sich über die Zusage von Oberbürgermeister Spies und dem Organisator Hahn, dass es 2024 wieder einen Blaulichttag geben werde.
* pm: Stadt Marburg