Besonderer Besuch: Oberbürgermeister empfing Obersten Patriarchen

Dr. Thomas Spies hat den Obersten Patriarchen von Antiochien und dem ganzen Orient empfangen. Dabei erfolgte auch der obligatorische Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Marburg.
Zum ersten Mal in Deutschland ist der Oberste Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient. Dabei besuchte Joseph I. auch die Universitätsstadt Marburg und die Orientalische Christengemeinde am Richtsberg. Bei einem Empfang im Rathaus durch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat sich Joseph I. in das Goldene Buch der Stadt eingetragen.
„Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch in Deutschland und hoffen, dass Ihnen unsere Universitätsstadt Marburg dabei in besonderer Erinnerung bleiben wird“, begrüßte das Stadtoberhaupt den Obersten Patriarchen im Historischen Saal des Rathauses gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern des Magistrats, der Kirchen und der Orientalischen Christengemeinde Marburg mit deren Vorsitzenden Ramzi Aljat. „Bei uns hat das friedliche Zusammenleben aller Menschen – egal wie sie leben, wen sie lieben und welchem Glauben sie angehören – höchste Priorität. Diese Vielfalt, die Diskursfreude und der Zusammenhalt gehören zu unserer bunten, modernen und historischen Stadt.“
Joseph I. wurde 1946 in Damaskus geboren. Im Mai 1973 erhielt er die Priesterweihe, im September 2001 die Bischofsweihe. Seit 2017 ist er der Oberste Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandrien und von Jerusalem sowie Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche.
Zudem ist er Geistlicher Protektor des „Militärischen und Hospitalischen Ordens des Heiligen Lazarus von Jerusalem“. Dieser „Lazarus-Orden“ ist ein christlich-ökumenischer Ritterorden. Der Patriarch ist außerdem seit 2001 Präsident der syrischen Caritas (Commission Commune de Bienfaisance (CCB)) und leitet mit drei hauptamtlichen Mitgliedern mehr als 40 Projekte in Damaskus, Aleppo und Hassaké.
„Wir sind in dieses Land gekommen und mit offenen Armen empfangen worden, um unseren Glauben zu leben und zu zeigen“, sagte Joseph I. bei seinem offiziellen Empfang im Historischen Saal des Rathauses. Als er während seiner Reise die großen, altehrwürdigen Kirchen sah, habe er „diese fantastische Atmosphäre“ gespürt. „Das spiegelt für uns den christlichen Glauben.“
Insbesondere bei seinem Besuch in der Orientalischen Christengemeinde Marburg sei der Respekt spürbar gewesen, den die im Jahr 2017 gegründete Gemeinde erfahre. „Ich habe sie gebeten, sich weiter um Integration zu bemühen und ihren Glauben anderen zugänglich zu machen. In erster Linie aber, ihn zu bewahren“, sagte „Seine Seligkeit“ Joseph I. mit Blick in Richtung des Oberbürgermeisters. „Ich bedanke mich bei Ihnen, dass unsere Gemeinde hier willkommen ist.“
Das Patriarchat ist ein altkirchlichesPatriarchat mit dem historischen Zentrum in Antiochia am Orontes (Antiochien). Laut Überlieferungen wurde es von Apostel Petrus gegründet.
Seit Spaltung des Patriarchats beanspruchen drei Kirchen dessen Nachfolge. Aus historischen Gründen residiert keines dieser Kirchenoberhäupter noch in der Stadt Antiochien. Sie heißt heute Antalya und liegt in der Türkei).

* pm: Stadt Marburg

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