Private Förderung: Lungenforschung profitiert von CSL Behring

CSL Behring fördert die Marburger Lungenforschung. Bernd Schmeck profitiert von der ersten Förderrunde des Biotechnologiekonzerns.

Die Marburger Lungenforschung erhält einen weiteren Schub: Der Mediziner Prof. Dr. Bernd Schmeck von der Philipps-Universität gehört zu den Ersten, die eine Forschungsförderung des Biotechnologiekonzerns CSL Behring erhalten. In seinem Vorhaben geht Schmeck der Bedeutung von extrazellulären Vesikeln für die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD nach.
Dafür erhält er in den kommenden zwei Jahren 180.000 Euro aus dem neu aufgelegten Programm „CSL Research Acceleration Initiative“. Schmecks Projekt verbindet Grundlagenforschung mit dem Ziel einer Übertragung der Ergebnisse in die klinische Praxis und soll von einer engen Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung von CSL profitieren.
Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit – englisch „chronic obstructive pulmonary disease“ (COPD) ist die Atmung aufgrund einer dauerhaften Verengung der Atemwege erschwert. Das führt zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. COPD wird durch jahrelanges Einatmen schädlicher Partikel verursacht.
Das geschieht etwa beim Rauchen. COPD gilt als die dritthäufigste Todesursache weltweit.
„Wir wollen in unserem Projekt Patientinnen und Patienten identifizieren, die von einer zielgerichteten Therapie profitieren“, erläuterte Schmeck, der das Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität leitet. „Dazu werden wir molekulare Merkmale auf extrazellulären Vesikeln im Blut vergleichen.“
Als „Vesikel“ bezeichnet man kleine Bläschen, die von menschlichen Zellen abgegeben werden und unter anderem Signale im Körper weiterleiten. Die Größe eines Vesikels beträgt etwa den zehntausendsten Teil eines Millimeters.
Extrazelluläre Vesikel werden von den meisten Zelltypen freigesetzt und sind in allen Körperflüssigkeiten zu finden. Ihr Inhalt kann für die Erkennung und Prognose von Krankheiten nützlich sein.
Die Forschungsgruppe um Schmeck studiert auch die zellulären und molekularen Grundlagen der COPD-Erkrankung; das Team untersucht außerdem, ob sich Vesikel dazu eignen, die betroffenen Zellen der Atemwege mit maßgeschneiderten Wirkstoffen zu versorgen.
Schmeck lehrt Molekulare Pneumologie an der Philipps-Universität und leitet die Sektion für Atemwegsinfektionen im Universitätsklinkum Marburg. Er gehört dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung, dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und dem Zentrum für Synthetische Mikrobiologie der Philipps-Universität an. Herz und Lunge bilden einen wissenschaftlichen Schwerpunkt des Forschungscampus Mittelhessen, in dem die Philipps-Universität mit den Hochschulen in Gießen kooperiert.
CSL Behring ist ein weltweit tätiges Biotechnologieunternehmen, das auf Produkte aus Blutplasma spezialisiert ist. Der größte Produktions- und Forschungsstandort befindet sich in Marburg.
Die „CSL Research Acceleration Initiative“ (RAI) gründet Partnerschaften zwischen CSL und globalen Forschungsorganisationen, um die Kommerzialisierung vielversprechender Forschungsprogramme zu verbessern. Sie umfasst die Bereitstellung von Finanzmitteln sowie den Zugang zu den F&E-Expertinnen und -Experten von CSL.

* pm: CSL Behring

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