Bereits betagt: Historisches Stadtsiegel für Otfried Winkel

Otfried Winkel erhält das Historische Stadtsiegel. Das Ehrenamt ist sein Lebenselixier.
Kurz vor seinem 92. Geburtstag wird das unermüdliche Engagement von Otfried Winkel mit dem Historischen Stadtsiegel gewürdigt. Als Schöffe und Schätzer ist er trotz seines hohen Alters noch immer fast täglich für das Ortsgericht Marburg I unterwegs.
„In Marburg gibt es viele Menschen, die sich für die Stadt und das Gemeinwohl engagieren“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies anlässlich der Ehrung im Historischen Saal des Rathauses. “ Otfried Winkel tut dies in seiner Funktion als Schöffe und Schätzer bereits seit 20 Jahren.“
Er habe Winkel als einen strukturierten, vorausschauenden und entschlossenen Menschen kennengelernt, der sich über das übliche Maß hinaus für Familie, Freunde, Nachbarschaft und die Stadt engagiere. „Deine Fülle an Lebenserfahrung ist ein ungemeiner Schatz, den keine Schulung ausgleichen kann“, erklärte Spies. „Daher freuen wir uns, dass Du Deine Erfahrung und Kompetenz uns weiterhin zur Verfügung stellst.“
Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Schöffe und Schätzer am Ortsgericht Marburg I wurde Otfried Winkel mit dem Historischen Stadtsiegel ausgezeichnet. Mit an seiner Seite stehen dabei Freundinnen und Freunde sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. „Als dein langjähriger Kollege und Freund haben wir einander kennen und –
verzeihe mir den Wortwitz – schätzen gelernt“, sagte Ortsgerichtsvorsteher Hans-Jürgen Schäfer. Winkel habe nicht nur eine außergewöhnliche Lebensleistung vollbracht, was die Dauer seiner Tätigkeit betrifft, sondern sei in seinen Schätzungen auch stets angemessen und zuverlässig gewesen. Dass er mit seinen bald 92 Jahren immer noch voll berufstätig ist, zeige auch, wie sehr die Stadt und die Justiz seine Arbeit schätzten.
„Ich danke allen für die lieben Wort, die heute an mich gerichtet wurden“, sagte Winkel, nachdem er das Historische Stadtsiegel entgegengenommen hatte. „Das alles mache ich wirklich immer noch gerne und freue mich, wenn ich ins Büro gehe, da die tolle Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen sehr viel Spaß macht.“
Winkel wurde am 28. November 1929 als eines von sieben Kindern in Marburg-Ockershausen geboren. Ende November wird er 92 Jahre alt.
Von der Volksschule Ockershausen ging es für ihn zur Mittelschule nach Marburg. 1946 erwarb er dort seine Mittlere Reife, mit dem Ziel einmal Architekt zu werden, was ihm auch gelang.
Seit dem 16. Mai 2001 ist Winkel unermüdlich für das Ortsgericht als Schöffe und Schätzer in Marburg unterwegs. Dabei kommt es nicht selten vor, dass er teilweise Häuser und Grundstücke schätzt, die er als Architekt einst geplant hat.
„Das Ehrenamt ist mein Lebenselixier. Die Architektur meine Berufung“, sagte er über sich selbst.“Trotz seines Alters lässt es sich der aktive Rentner nicht nehmen, sich über das normale Maß hinaus für Freunde, Nachbarn und Menschen in seiner Stadt zu engagieren. Seine Dienstzeit als Schöffe läuft noch bis 2022.
Ans Aufhören denkt er noch nicht. Er ist der älteste Schöffe am Ortsgericht Marburg und in Hessen.
Zudem ist er das älteste Parteimitglied der SPD in Marburg. Sein Wirken wurde bereits im Oktober 2016 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

* pm: Stadt Marburg

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