Ost und West: Gemeinsame Einheitsfeier in Eisenach

Eisenach und Marburg haben den „Tag der Deutschen Einheit“ gemeinsam begangen. Dazu ist eine Delegation aus Marburg in die Partnerstadt gefahren.
Den 31. Tag der Deutschen Einheit am Sonntag (3. Oktober) hat eine Delegation aus Marburg als Gäste der Partnerstadt Eisenach im Marstall des Thüringer Museums begangen. Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies feierte die Einheit mit der Wartburgstadt, ebenso Stadträtin Kirstin Dinnebier sowie die ehrenamtliche Stadträtin Marianne Wölk und die Ausländerbeauftragte Sylvie Cloutier mit einer 20-köpfigen Delegation.
Der 3. Oktober sei „ein wunderbarer Tag, Mensch zu sein“, fasste Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf die Bedeutung des Tages zusammen. „Bei aller Routine dieses Feiertags müssen wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, was das für ein unglaubliches Geschenk ist, dass die Rivalitäten überwunden sind“, sagte Wolf. Dennoch sei innerer Friede nicht überall vorhanden. Auch ihre Sorgen im Hinblick auf die aktuellen Wahlergebnisse brachte sie zum Ausdruck und mahnte, Menschlichkeit und Freiheit zu verteidigen, indem man sich in der Gesellschaft immer wieder die Frage stelle, wie jeder Einzelne Spaltungsprozesse beenden könne. Mit Verweis auf die „zutiefst freundschaftliche Basis“ zwischen den beiden Partnerstädten dankte sie den Gästen aus Marburg für die schöne Tradition des unverzichtbaren Austauschs unterschiedlicher Menschen und Traditionen.
Marburgs Oberbürgermeister Spies überbrachte Grüße von allen Delegierten sowie des Bündnisses „Nein zu Krieg“. Er betonte in seiner Festrede die Wichtigkeit von Gesprächen und Verständnis in Ost und West.
„Die Bereitschaft zuzuhören, ist auch nach über 30 Jahren noch angebracht“, erklärte Spies. Es sei wichtig, zu überlegen, ob wir uns über die gemeinsamen Regeln und Symbole bereits verständigt haben. „Das, worauf es ankommt, ist, wie wir in den nächsten Jahren Unterschiede überwinden, ihnen respektvoll begegnen und Gemeinsamkeiten weiterentwickeln.“
Dr. Reinhold Brunner von der Stabstelle „Reformationsstadt“ stellte in seinem kurzen Vortrag heraus, wie die Heilige Elisabeth und Martin Luther –
Akteure unterschiedlicher Zeitepochen, aber beide können Eisenach als Erinnerungsort für sich beanspruchen – Verbindendes für die Gegenwart geschaffen haben. Die Heilige Elisabeth habe den Gedanken der Nächstenliebe in Eisenach entfaltet, während Luther eine verbindende Sprache mit der Bibelübersetzung ins Deutsche geschaffen habe.
Umrahmt wurde die Festveranstaltung von Musikerinnen der Eisenacher Musikschule „Johann Sebastian Bach“, die Stücke aus Bachs Suite für Altblockflöte und Basso continuo an Klavier, Blockflöte und Akkordeon vortrugen. Zum Abschluss sangen alle Anwesenden die Nationalhymne.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.