Den technischen Zustand von Autos hat die Polizei am Dienstag (17. August) auf dem Messeplatz kontrolliert. Nur drei von 16 Autos blieben dabei ohne Beanstandungen.
Eine Stoßstange war nur mit Kabelbindern befestigt. Außerdem stellten die Beamten stark beschädigte Reifenflanken fest. Das Fahrwerk war ausgetauscht, der TÜV-Termin um 5 Monate überschritten, und eine technische Abnahme zweifelhaft.
Das sind Feststellungen bei Polizeikontrollen auf dem Messeplatz in Marburg am Dienstag (17. August). Nur drei der 16 überprüften Fahrzeuge blieben ohne Beanstandungen. Ein Auto legte die Polizei wegen gravierender – die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigender – Mängel an Ort und Stelle still.
Die Frontstoßstange des Autos hing nur an Kabelbindern und ließ sich ohne großen Kraftaufwand abziehen. Zwei Reifen des Autos wiesen erhebliche Schäden an den Flanken auf. Das montierte Gewindefahrwerk war nicht eingetragen und der TÜV seit fünf Monaten fällig.
Die anderen Beanstandungen führten zwar in mehreren Fällen ebenfalls zum Erlöschen der Betriebserlaubnis; allerdings durften die Fahrer mit der erhaltenen Mängelkarte weiterfahren und haben jetzt Zeit, die Mängel zu beseitigen, um einer drohenden späteren Stilllegung entgegenzuwirken. Die Polizei zeigte acht Autofahrer und vier Fahrzeughalter wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis durch technische Veränderungen am Fahrzeug an.
Bei den meisten beanstandeten Fahrzeugen führen die Feststellung mehrerer Verstöße wahrscheinlich zu einer Erhöhung des zu erwartenden Bußgelds. Die Autofahrer müssen mit zwischen 150 und 300 Euro Bußgeld rechnen. Hinzu kommen die Kosten für den Rückbau der Veränderungen, die Prüfgebühren notwendiger Abnahmen, die Kosten für die neuen Reifen zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit oder auch etwaige Transportkosten, sofern die Polizei das Fahrzeug wegen der erheblichen Gefahr für die Verkehrssicherheit schon bei der Kontrolle stillgelegt hat.
Andere geringere Mängel ahndete die Polizei mit einem Verwarnungsgeld. Wegen einer Abnahme einer Fahrwerks- und Rad-/Reifenkombination mit einem nicht üblichen Prüfverfahren und durch einen mutmaßlich nicht berechtigten Prüfer leitete die Polizei Ermittlungen wegen Verdachts einer mittelbaren Falschbeurkundung ein.
Nachdem sich die Beschwerden über rasende – scheinbar grundlos hin- und herfahrende – offensichtlich getunte Fahrzeuge gehäuft hatten, richtete das Polizeipräsidium Mittelhessen im Mai 2019 eine Arbeitsgruppe „Tuner und Poser“ ein. Diese Arbeitsgruppe gibt ihr Spezialwissen um das Erkennen von unerlaubten Veränderungen an Kraftfahrzeugen in zweitägigen Seminaren weiter.
Nach der unabdingbaren Theorie zu Rad-Reifenkombinationen, Fahrwerken, Folierungen, Motortuning, Abgasanlagen, Karosserie- und Innenraumveränderungen am ersten Seminartag erfolgt am zweiten sofort die praktische Umsetzung. So kam es am Dienstag (17. August) zu den Kontrollen am Messeplatz.
* pm: Polizei Marburg