Schnelle Schwestern: Neues Testzentrum am Georg-Gaßmann-Stadion

Die Stadt und die DRK-Schwesternschaft schaffen ein neues Testzentrum am Georg-Gaßmann-Stadion. Dort gibt es kostenlose Schnelltests ohne Anmeldung.
Zum Testen gegen die Pandemie hat die Stadt Marburg mit der DRK-Schwesternschaft am Mittwoch (14. April) ein neues Zentrum für Antigen-Schnelltests eröffnet. In einem Raum drinnen und einem Zelt davor können Menschen jeden Alters an sechs Tagen die Woche am Georg-Gaßmann-Stadion einen kostenfreien Schnelltest machen lassen. Besonders der Standort des neuen Testzentrums freut auch die Marburger Sportvereine.
Am Tag der Eröffnung haben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeister Wieland Stötzel, Stadträtin Kirsten Dinnebier sowie Oberin Iris Richter-Plewka von der DRK-Schwesternschaft das neue Zentrum vorgestellt. Während draußen noch geredet wurde, kamen die ersten Bürgerinnen und Bürger schon zum Schnelltest.
„Massenhafte Testungen sind eine zentrale Maßnahme, um Infektionsketten zu unterbrechen und die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, bis genügend Menschen geimpft sind“, sagte Spies auf dem Vorplatz des neuen Zentrums. Die Stadt arbeite seit geraumer Zeit daran, möglichst viele Testzentren und Anlaufstellen für kostenfreie „Bürgertests“ einzurichten.
„Damit bereiten wir uns auch darauf vor, durch Tests wieder lockern und mehr Freiheit bekommen zu können, wenn die Infektionszahlen das zulassen“, erklärte der Oberbürgermeister mit Verweis auf das Modellkonzept „Testen und Öffnen“, mit dem sich die Stadt Marburg bei der Landesregierung beworben hatte. „Damit können wir die Menschen motivieren, aktiv mitzumachen.“ Bürgermeister Wieland Stötzel lobte derweil die Stadtverwaltung: „Um Sicherheit heute und für mögliche Öffnungen in der Zukunft zu schaffen, „arbeitet die Stadtverwaltung fast rund um die Uhr, auch abends und an den Wochenenden.“
Nachdem die zwei Zentren am Afföller und am AquaMar in der vorangegangenen Woche mitgeteilt hatten, dass sie (vorübergehend) keine Antigen-Schnelltests mehr machen, sei es übers Wochenende ganz schnell gegangen. Ordnungsamtsleiterin Regina Lang und Sportamtsleiter Björn Backes sahen sich mit Vertreter*innen der DRK-Schwesternschaft das Stadion als Standort für ein neues Testzentrum an. Am gleichen Ort war vergangenes Jahr schon das Corona-Testzentrum der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) untergebracht, bevor es im Oktober auf den Messeplatz am Afföller zog.
Dort nimmt die KVH derzeit nur noch PCR-Tests für Menschen mit Symptomen oder als Abklärung nach positiven Schnelltests vor. Das neue Schnelltest-Zentrum am Stadion dagegen ist für all diejenigen, die keine Symptome haben, sondern sich auf eine unerkannte SARS-Cov2-Infektion testen lassen wollen.
Das geschieht nun wahlweise in einem umfunktionierten Seminarraum. Vor dem Eingang ist zudem ein Zelt aufgebaut für zusätzliche Testkapazitäten bei Bedarf.
Das Testzentrum finden die Bürger*innen – vom Parkplatz aus gesehen – auf der rechten Seite der Tribüne. Der Zugang zum Corona-Schnelltest ist vom Büro-Eingang der Mitarbeiter*innen des Sportamts sicher abgetrennt.
Die Stadt Marburg stellt Räume, Infrastruktur und Sicherheit des neuen Zentrums. Die DRK-Schwesternschaft betreibt es und kann dabei auf das Personal aus dem Pflegepool zurückgreifen, den die Stadt Ende 2020 für die Unterstützung der Senioren- und Pflegeheime ins Leben gerufen hat. Ein Teil der rund 350 Menschen, die sich registrieren ließen, um zu helfen, hat die Stadt schon für die Pilot-Testungen an den Schulen ausbilden lassen.
„Dort haben wir schon wertvolle Erfahrungen gesammelt“, berichtete Kirsten Dinnebier. Die Stadträtin hob die sehr gute Kooperation mit der DRK-Schwesternschaft in den vergangenen Wochen und Monaten hervor.
„Das hat wunderbar funktioniert“, bestätigte Richter-Plewka. „Man kann nur so gut agieren, wie man an einem Strang zieht. Das tun wir hier.“
Ausdrücklich lobte die Oberin das Personal aus dem Pflegepool – „wir haben es hier mit überaus motivierten Mitarbeiter*innen zu tun.“ Die „tolle Vorarbeit der Stadt“ gehe vor allem auch auf das Konto von Lang und ihrem Team, das sich seit Ausbruch der Corona-Krise schier unermüdlich darum kümmert, dass praktische Hilfen und Unterstützung dort ankommen, wo sie gerade gebraucht wird und nötig ist.
Wegen der guten Zusammenarbeit und des großen Engagements aller Beteiligten ist auch das Schnelltest-Zentrum am Georg-Gaßmann-Stadion schon am Mittwochmorgen in Betrieb gegangen. Es ist täglich außer sonntags geöffnet und steht Menschen aller Altersgruppen offen. 50 bis 60 Testungen pro Stunde können dort abgenommen werden.
„Falls der Bedarf wächst, können wir die Öffnungszeiten auch noch ausweiten“, erläuterte Richter-Plewka. Wer alleine, als Paar oder Familie kommt, braucht sich nicht anzumelden. Größere Gruppen – zum Beispiel aus Sportvereinen – bittet die DRK-Schwesternschaft aber um eine Anmeldung, damit der Schwung an Testungen auf einmal den normalen Betrieb nicht torpediert.
Mit dem neuen Testzentrum am Stadion kommt die Stadt Marburg auch den Nachfragen von Marburger Sportvereinen entgegen, allen voran denen der Marburg Mercenaries. Der Bundesligist übt weiterhin Kontaktsport aus und ist dafür auf regelmäßige Testungen seines Kaders angewiesen. „Die Sportler sind begeistert, dass es hier vor Ort so eine gute Lösung gibt“, berichteten Sportdezernentin Dinnebier und Sportamtschef Backes.
Das Testzentrum im Georg-Gaßmann-Stadion ist zudem als Park&Ride-Standort verkehrlich gut angebunden und per ÖPNV gut erreichbar. Weitere Anlaufstellen für Schnelltests in Marburg sind in Arbeit. „Voraussichtlich Mitte nächster Woche kann ein weiteres Testzentrum der DRK- Schwesternschaft in Kooperation mit der Stadt in den Räumen der Richtsberggemeinde den Betrieb aufnehmen“, freute sich Bürgermeister Stötzel, der auch Vorsitzender der Richtsberggemeinde ist.

* pm: Stadt Marburg

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