Betrügerische Vorgehensweise: Auch 2021 wieder falsche Polizeibeamte am Telefon

Auch im Neuen Jahr lassen Betrüger am Telefon nicht locker und versuchen es immer wieder. Am Wochenende riefen wieder einmal angebliche Polizeibeamte an.
Nach bisherigem Wissen ereilten die Anrufe mindestens vier über 80 Jahre alte Menschen in Schröck, Bauerbach und Michelbach. Glücklicherweise blieben die Betrüger aber erfolglos.
Aus diesem Anlass informiert die Polizei erneut zu der Betrugsmasche „Anruf durch falsche Polizeibeamte“: Die Betrüger täuschen durch geschickte Gesprächsführung vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Kriminalpolizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamts seien. Unterstreichen wollwn sie ihre Glaubwürdigkeit oftmals durch die – im Telefondisplay des Angerufenen angezeigte – Rufnummer, die oftmals den tatsächlichen Nummern der Polizei oder einer anderen Behörde entsprechen. Auf diese Anzeige ist aber kein Verlass, denn die Betrüger haben die Möglichkeit, jede beliebige Nummer auf dem Display erscheinen zu lassen.
Im Gespräch benutzten die Betrüger oftmals die Story, dass es Festnahmen gegeben habe und im Rahmen der damit verbundenen Ermittlungen Notizen mit Namen und Anschriften der Angerufenen sichergestellt worden seien, was darauf hindeute, dass die Betroffenen Opfer eines Einbruchs werden sollten. Die Situation und den Schock durch die suggerierte Gefahr, Opfer eines Einbruchs zu werden, nutzen die Anrufer, um Informationen über persönliche Verhältnisse, Bargeldbestände, Vermögen oder auch über die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken zu erhalten.
Lässt sich ein Angerufener auf das Gespräch ein, dauern die Telefonate oft Stunden und werden an folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden dabei zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet insbesondere gegenüber der Polizei, den Bankmitarbeitern oder auch gegenüber den Familienangehörigen.
Die Geschichten sind in Abhängigkeit zur angewandten Masche sehr verschieden und vielfältig. Letztlich enden die Geschichten alle mit der Bitte oder Forderung nach Geld oder Wertgegenständen. Den Anrufern gelingt es nicht selten, ihre Opfer so zu manipulieren, dass sie ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben.
Damit die Betrüger keinen Erfolg haben, rät die Polizei: „Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung oder die Übergabe des daheim gelagerten Geldes
denken! Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis!“ Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen niemals
am Telefon nach sensiblen Daten. „Die Polizei ruft niemals an, um über Unglücksfälle zu informieren, um über Festnahmen zu berichten oder um auf eventuell bevorstehende Straftaten hinzuweisen“, erklärte Polizeisprecher Martin Ahlich. „Die Polizei kommt auch nie vorbei, um irgendwelches Vermögen zur Sicherung abzuholen; und die Polizei erfragt am Telefon keine persönlichen Daten.“
Hinweise und Tipps zu den Vorgehensweisen und zum Schutz vor Betrügern am Telefon sowie zu den Betrugsphänomenen Anrufe falscher Polizeibeamter, Enkeltrick oder Schockanrufe finden Interessierte im Internet unter www.polizei-beratung.de oder auf der Präventionsseite der hessischen Polizei unter www.polizei.hessen.de/praevention.
„Geben Sie diese Hinweise mit der Bitte um Weiterverbreitung weiter“, empfiehlt Ahlich. „Informieren Sie Freunde, Bekannte, Verwandte; Informieren und instruieren Sie potentielle Opfer, meist ältere Menschen, wie sie sich bei einem solchen Anruf verhalten sollen!“

* pm: Polizei Marburg

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