Die Gebäudehülle ist jetzt dicht. Die Arbeiten am Dach des Freizeitbads AquaMar laufen weiter.
Die Stadt Marburg berichtete am Montag (21. Dezember) von raumfüllenden, deckenhohen Gerüsten statt Wasserbecken. Im AquaMar sehe es derzeit nicht nach Schwimmhalle aus. Die Sanierungsarbeiten an der Decke laufen.
Das ist das zeitintensivste Gewerk. Danach geht es mit den technischen Installationen weiter.
„Die Bauarbeiten am AquaMar kommen gut voran; ein großer Teil ist schon umgesetzt“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel. In den drei Schwimmhallen – Schwimmbecken, Lehrschwimmbecken und Sprungbecken – wurden fast raumfüllende Gerüste gestellt, damit die Arbeiten an der Decke durchgeführt werden können.
Sie sind notwendig, um die Risse in den Holzbindern in der Decke zu sanieren, die im September 2019 bei einer routinemäßigen Überprüfung festgestellt wurden. Diese Risse führen dazu, dass das Dach nicht mehr tragfähig ist – die drei betroffenen Becken sind seither aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Nach Untersuchungen für die Ursachen der Risse, Beprobungen des Holzzustands und weiteren Überprüfungen durch Gutachter stand das Sanierungskonzept fest, das derzeit umgesetzt wird: Im September wurden die individuell geplanten Raumgerüste passgenau eingebaut. Die abgehängten Decken wurden bereits entfernt und sämtliche technische Installationen und Beleuchtungen, die ausgetauscht werden müssen, wurden bereits ausgebaut.
Ein Grund für die Risse in den Holzbindern war, dass die Gebäudehülle nicht dicht genug war. In den vergangenen Wochen haben die Fachleute daher an der Gebäudehülle gearbeitet. Und Tests haben bestätigt: Die Luftdichtheit ist deutlich verbessert worden.
„Die nötigen Grenzwerte haben wir deutlich unterschritten“, berichtete Stötzel. „Angesichts der schwierigen und komplexen Ausgangslage bei diesem Sanierungsprojekt ist das wirklich ein guter Erfolg.“
Nach dem Abdichten musste dem Gebäude dann Zeit gelassen werden, sich zu akklimatisieren. Die Materialien mussten sich an die neuen klimatischen Bedingungen „gewöhnen“, ein gleichmäßiges Raumklima entstand.
Das war nun die Grundlage für die eigentlichen Sanierungsarbeiten an den gerissenen Holzbindern in der Deckenkonstruktion. Diese Arbeiten laufen zur Zeit. Sie sind die diffizilsten und zeitintensivsten Arbeiten bei diesem Sanierungsprojekt.
Sobald die Leimholzbinder saniert und wieder komplett tragfähig sind, geht es dann an die Elektroinstallationen. Neue Technik sorgt dabei für mehr Energieeffizienz.
Sobald sie eingebaut ist, folgen die abgehängten Decken. „Gerade die Arbeiten an den Leimholzbindern müssen sehr sorgfältig ausgeführt werden und sind sehr zeitintensiv“, erläuterte Bürgermeister Stötzel.
Viele Gewerke müssen ineinandergreifen. Auch die Corona-Pandemie bringt immer wieder neue Situationen, an die sich die Fachfirmen bei den Arbeiten anpassen müssen. Ein genaues Öffnungsdatum kann die Stadt Marburg daher derzeit nicht festlegen. Zur Zeit rechnet die Stadt mit einer Wiedereröffnung im Frühjahr 2021 –
falls die Pandemie dies zulässt. Investiert werden rund 1,42 Millionen Euro in die Sanierung der Holzbinder, die Abdichtung der Gebäude und die Erneuerung der Technik.
Außerdem nutzt die Stadt Marburg die derzeitige Schließungszeit während Bauarbeiten und Corona-Pandemie für weitere Arbeiten: So wird auch der Eingangsbereich umgestaltet. Das geschieht beispielsweise mit neuen Türen.
Die Wärmebänke werden ebenfalls ausgetauscht. Diese Maßnahmen wie auch die Sanierung im Dachtragwerk unterstützt das Land Hessen mit 398.000 Euro aus dem SWIM-Programm.
* pm: Stadt Marburg