Faire Welt: Stadt und Initiativen erhalten 15.000 Euro Preisgeld

Der Einsatz für eine „faire Welt“ in Marburg ist ausgezeichnet worden. Das Preisgeld beträgt 15.000 Euro.
Die Universitätsstadt Marburg ist beim diesjährigen Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ der Engagement Global gGmbH mit dem zweiten Preis ausgezeichnet worden. In der Kategorie „mittelgroße Kommune“ erhielt sie zusammen mit den Initiativen Afghanisches Hilfswerk, Solidarische Welt und SoLaWi Marburg die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung.
„Wir gewinnen bereits zum zweiten Mal diesen Preis und sind sehr stolz darauf“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Er betonte, dass das vor allem ein Verdienst von vielen Ehrenamtlichen und freien Trägern sei, die sich für die Eine-Welt-Organisation sowie Migration und Integration einsetzen. Die Stadt selbst müsse dabei nur noch ein bisschen unterstützen, hob er hervor.
Der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ wird von der gemeinnützigen Engagement Global GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt. Die virtuelle Preisverleihung erfolgte von Saarbrücken aus.
Der bundesweite Preis wurde zum vierten Mal vergeben. Er würdigt herausragende Beispiele einer Zusammenarbeit von Kommunen, migrantischen Organisationen und Eine-Welt-Akteur*innen.
Im Vordergrund steht der Gedanke einer fairen Welt. Relevant für die Bewertung ist auch eine aktive und wertschätzende Zusammenarbeit mit den Akteur*innen der Zivilgesellschaft und deren Einbeziehung in städtische Kommunikations- und Entscheidungsprozesse.
Die Universitätsstadt Marburg hatte bereits 2014 an der Erstauflage des Wettbewerbs teilgenommen und die Anregung mitgenommen, die Handlungsfelder Integrations- und Entwicklungspolitik weiter zu verknüpfen. Beim zweiten Wettbewerb im Jahr 2016 gewann sie in Kooperation mit der Initiative Solidarische Welt und dem Verein Pachamama Connexion den ersten Preis. Gemeinsam mit den Initiativen Afghanisches Hilfswerk, Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) und Solidarische Welt hat die Stadt in 2020 mit ausgewählten Projekten erneut an dem Wettbewerb teilgenommen.
Als erste Fairtrade-Stadt in Hessen setzt sich die Stadt Marburg mit ihrem Bildungsförderpreis, der Bildungsarbeit des Weltladens und dem fairen Elisabethkaffee für die Nachhaltigkeit der Arbeit ein. Zum zehnjährigen Jubiläum als Fairtrade-Stadt hat der Fachdienst Klimaschutz, Stadtgrün und Friedhöfe den Elisabethkaffee ausschließlich in 100 gespendeten Klimaschutzbechern ausgeschenkt. Der Erlös aus dem Verkauf der Mehrwegbecher kam der Kaffee produzierenden Landfrauenorganisation „Aprolma“ in Honduras zugute.
Unter dem Motto „Gleiche Chancen durch Fairen Handel“ lief im September 2019 die Faire Woche in Marburg. Die Initiative „Afghanisches Hilfswerk“ setzt sich in der Provinz Wardak in Afghanistan für Bildung, Hilfe zur Selbsthilfe und Verbesserung der Lebensbedingungen ein. Die Entwicklung der alten „Abu Hanifa Schule“ zu einer staatlich anerkannten gemischten Grundschule ist ein Ergebnis dieses Engagements.
In Marburg unterstützt die Initiative die Integration und das interkulturelle Miteinander mit zahlreichen Maßnahmen. Das Projekt „Stärkung von Kompetenzen und Förderung der Eigenständigkeit von Migrant*innen“ ist nur ein Beispiel.
Der Verein „SoLaWi Marburg“ erweitert sein Angebot solidarisch und biologisch erzeugter Lebensmittel um Kaffee der Frauenorganisation „Las Diosas“ in Nicaragua, wodurch das Prinzip der solidarischen sowie nachhaltigen Produktion und Verteilung von Lebensmitteln auf Produkte aus Übersee ausgedehnt wird. Wertgelegt wird auf eine verpackungsarme und ressourcenschonende Verteilung in Marburg. Das Preisgeld von 15.000 Euro werden die Beteiligten zu gleichen Teilen erhalten. Weitere

* pm: Stadt Marburg

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