Neue Projektphase: Landkreis bleibt weitere fünf Jahre Ökomodellregion

Der Landkreis bleibt weiterhin Ökomodellregion. Das Projekt „Ökolandbau Modellregion Marburg-Biedenkopf“ wird ab 2021 für fünf Jahre verlängert.
Gleichzeitig wird die Förderung von Ökomodellregionen auf ganz Hessen ausgeweitet. Alle Ökomodellregionen erhalten pro Landkreis eine finanzielle Förderung für einen Projektmanager mit bis zu 75 Prozent der Personalkosten, einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro pro Jahr sowie eine Sachkostenpauschale zur Umsetzung der Entwicklungskonzepte. Das hat der Landkreis marburg-Biedenkopf am Donnerstag (16. Juli) mitgeteilt.
Ziel der Ökomodellregion ist es, unterstützend und vernetzend tätig zu werden und neue regionale Bio-Wertschöpfungsketten und -Vermarktungsstrategien aufzubauen sowie die Nachfrage durch Endverbraucher und Großabnehmer weiter zu stärken. „Die Ökomodellregion ist auch ein wichtiges Element der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises und leistet wertvolle Unterstützung für unser Klimaschutzkonzept“, erläuterte Landrätin Kirsten Fründt.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist seit Mai 2019 Ökolandbau Modellregion. Verschiedene Projekte wurden bereits angestoßen und umgesetzt. Unter anderem hat der Landkreis Plattformen geschaffen, die den Dialog zwischen Verbrauchern und Erzeugern unterstützen.
Während eines bio-Frühstücks und auf dem Stand der Ökolandbau Modellregion auf dem Marburger Weihnachtsmarkt konnten Interessierte regionale (bio-)
Produkte kennenlernen sowie die Menschen, die dahinterstehen. Hofbesichtigungen, die in Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz und der Volkshochschule (vhs) Marburg-Biedenkopf angeboten werden, bieten Einblicke in die praktische Landwirtschaft.
Die Ökomodellregionen arbeiten außerdem gemeinsam an landesweiten Projekten. Eine enge Zusammenarbeit besteht beispielsweise zwischen den Ökomodellregionen Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg. Beide Regionen zeichnen sich durch eine sehr hohe Zahl von Betrieben aus, die Schafe halten.
Mit dem Aufbau einer Wertschöpfungskette, die die Herstellung von Pellets (kleine Körper aus verdichtetem Material in Kugel- oder Zylinderform) aus Rohwolle und deren anschließende Nutzung als ökologischer Langzeitdünger ermöglicht, sollen die Schäferinnen und Schäfer in den Landkreisen unterstützt werden. Damit wollen die Beteiligten auch den Beitrag der Schäfer zum Naturschutz sichtbarer machen.
Zudem laufen derzeit die Vorbereitungen für ein Modellprojekt zum „klimagesunden Essen“. Der Anteil der ökologischen Landwirtschaft ist in Hessen bereits auf 15,6 Prozent gestiegen.
Über 2.200 Betriebe wirtschaften ökologisch. Bis Ende 2025 sieht der neue hessische Öko-Aktionsplan vor, dass 25 Prozent der landwirtschaftlichen Anbaufläche in Hessen ökologisch bewirtschaftet wird.
In der Ökomodellregion Marburg-Biedenkopf beträgt der Bioanteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche derzeit rund 21 Prozent. Von circa 1.500 landwirtschaftlichen Betrieben sind bereits rund 200 Bio-Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von insgesamt über 10.600 Hektar.
Als Teil des hessischen Öko-Aktionsplans unterstützen die Modellregionen für Ökolandbau die nachhaltige und innovative (Bio-)Landwirtschaft in Hessen. Projekte und Maßnahmen werden entwickelt, die den Anteil an ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln weiter erhöhen.
Durch die Sensibilisierung von Verbraucherinnen und Verbrauchern für regionale Wirtschaftskreisläufe und Lebensmittel profitieren Landwirtinnen und Landwirte vor Ort. Damit werden auch Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen erhalten. Informationen zu regionalen Einkaufsmöglichkeiten (Broschüre „meine regionalen Produkte“, RegioApp) für den Landkreis Marburg-Biedenkopf und aktuellen Themen der Ökolandbau Modellregion finden Interessierte online unter lkmb.de/oemr.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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