Für Forschung: Hans-Dieter Klenk erhielt Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

Prof. Dr. Hans-Dieter Klenk hat das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten. Ministerpräsident Volker Bouffier zeichnete den Virologen am Donnerstag (9. August) in Wiesbaden aus.
Klenk leitete das Institut für Virologie sowie das Medizinische Zentrum für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie an der Philipps-Universität. Insbesondere für seine Forschungsarbeiten zu Grippe-, Ebola- und Marburgviren hat er internationales Renommee erlangt.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause freute sich über die Würdigung: „Professor Dr. Klenk ist ein renommierte Mediziner, der sich über seine wissenschaftliche Tätigkeit hinaus seit Jahrzehnten innerhalb seines Fachgebietes engagiert. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Philipps-Universität heute moderne, richtungsweise virologische Forschung betreibt.“
Klenk studierte Medizin in Tübingen, Wien und seiner Heimatstadt Köln, wo er 1964 mit summa cum laude zum Dr. med. promoviert wurde. Nach einem Aufbaustudiengang zum Diplom-Biochemiker in Tübingen erlangte er 1971 die Venia Legendi für Virologie in Gießen, wo er zwei Jahre später seine erste Professur erhielt. Zuvor hatte er drei Jahre als Gastforscher an der New Yorker Rockefeller Universität verbracht.
1985 kam er als Leiter der Virologie an die Philipps-Universität. „Klenk führte das Marburger Institut für Virologie zu internationaler Bedeutung“, sagte Dekan Prof. Dr. Helmut Schäfer vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität. „Ich freue mich sehr über die Würdigung seiner Arbeit. Seine Forschung hat zu einem grundlegenden Verständnis der Pathogenese von Virusinfektionen geführt.“
Klenk widmete sich unter anderem der Erforschung von zoonotischen Viren, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und schwere Krankheiten auslösen können. Am Beispiel der Grippe-Viren untersuchte Klenk unter anderem, wie virale Oberflächenproteine den Verlauf von Grippeerkrankungen bestimmen, die durch das Auftreten der Geflügelgrippe beim Menschen und der pandemischen Variante des Schweinegrippe-Erregers H1N1 stark in das öffentliche Bewusstsein gerückt ist.
Klenk gehört zahlreichen Fachgesellschaften an. Darunter sind die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie. Außerdem war er sechs Jahre lang Präsident der Deutschen Gesellschaft für Virologie.
Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche Preise. Im Jahr 2006 wurde er mit der Robert-Koch-Medaille in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine richtungsweisende molekularbiologische Erforschung von Influenza-Viren wurde im Jahr 2010 mit dem Emil-von-Behring-Preis ausgezeichnet.
Im Rahmen seines Amts als Vizepräsident der von-Behring-Röntgen-Stiftung setzt er sich auch weiterhin für Entwicklungsperspektiven der Universitätsmedizin ein.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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