Der flinke Hase läuft immer hinterher, so schnell er auch rennt. „Ich bin all hier“, ruft der Igel ihm zu.
„Ich bin all hier“, ruft auch die Igelin. Der stachelige Igel arbeitet eben mit einer List, um den hurtigen Hasen auszutricksen. So ist es aber nicht nur in dem berühmten Märchen der Brüder Grimm, sondern auch in der grimmigen Gegenwart Europas.
Austragungsort des zeitgenössischen Wettlaufs zwischen Langohr und Stacheltier ist aber nicht Buxtehude wie bei Jakob und Wilhelm Grimm, sondern Polen, das Baltikum, Dänemarkt und Norddeutschland. Die Drohnen sind schon da, bevor man sie noch ankommen sah. Sie kreisen über Zivilflughäfen und Militärbasen, bevor sie dann wieder im Nichts entschwinden.
Hinter diesem hybriden Angriffskrieg ohne Kriegserklärung steht mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit der russische Diktator Vladimier Putin. Derzeit testet er aus, wie die NATO auf seine Grenzüberschreitungen reagiert. Gleichzeitig vermüllt er die sogenannten „Sozialen Medien“ weiter mit Hass, Hetze und Lügenpropaganda.
Trotzalledem gibt es in Marburg immer noch Menschen, die zu einer „diplomatischen Lösung“ des Ukraine-Kriegs auffordern. Wie diese angebliche „Lösung“ aussehen soll, das bekunden Putins Plärrplapperer im Kreml: Die Ukraine soll sich Russland ergeben!
Ein derartiger Diktatfrieden wäre nicht nur für die Menschen in der Ukraine unerträglich und mit Lebensgefahr verknüpft, sondern auch für die westlichen Anrainerstaaten. Bekommt Putin einmal das, was er will, wird er nicht zögern, weitrzumachen und weitere Staaten anzugreifen. „Ich bin all hier“ tönt es dann möglicherweise auch dort von russischen Truppen.
Wer sich in Marburg zum willigen Vollstrecker dieses diktators macht, der verlässt damit die Grundlage demokratischer Politik und des Internationalen Völkerrechts. Ob die Damen und Herren für solche Kriegspropaganda Geld aus Moskau beziehen oder sie nur aus Dummheit verbreiten, ist dabei zweitrangig. Vorrangig ist, diesen Lügen und Hetzparolen den Boden zu entziehen und ihre weitere Verbreitung zu behindern.
* pm: Franz-Josef Hanke