Neue Sirenen ertönen am Donnerstag (11. September) in Marburg. Sie sind eine Investition der Stadt in die Sicherheit der Bevölkerung.
In Marburg ertönen im Ernstfall an 22 Orten Sirenen, um die Bevölkerung zu warnen. Die Stadt hat 700.000 Euro investiert, um das Sirenennetz auszubauen. Am bundesweiten Warntag erklingen am Donnerstag (11. September) die frisch installierten Sirenen im Testlauf – erstmals auch in der Innenstadt.
„Einige Marburger Stadtteile waren noch mit Sirenen ausgestattet, aber eben nicht alle“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. In den meisten Stadtteilen und in der gesamten Innenstadt gab es bislang keine Sirenen mehr. Das ändert die Stadt derzeit jedoch.
„In dieser Woche wird es für viele Marburger*innen erstmal ungewohnte Töne geben“, kündigte Spies an. „Pünktlich zum bundesweiten Warntag werden die neuen Warnanlagen im Testlauf zu hören sein.“ In diese Sicherheitsvorkehrung investiert die Stadt Marburg rund 700.000 Euro. 105.000 Euro Fördergeld kommen vom Land Hessen.
„Einen Großteil der neuen Sirenen haben wir bereits installiert; aber es werden noch nicht alle in dieser Woche zu hören sein“, erläuterte Steffen Franz vom Fachdienst Hochbau der Stadt Marburg. Mitarbeiter aus dem Hochbau, von der Feuerwehr und vom Fachdienst Gefahrenabwehr & Gewerbe haben in den vergangenen Jahren gemeinsam daran gearbeitet, dass alte Sirenenanlagen umgebaut und viele neue derzeit installiert werden. Zum landesweiten Warntag im Frühjahr 2026 sollen dann alle 22 Sirenen zu hören sein.
„Sobald alle 22 Sirenen installiert sind, erreichen wir mehr als 98 Prozent der Bevölkerung akustisch“, erklärte Alexander Frieß vom Fachdienst Brandschutz. Durch die Platzierung der Sirenen sind mehr als 87 Prozent der bebauten Fläche abgedeckt. „Bei der Wahl der Standorte haben wir die Topologie der Stadt berücksichtigt und auch andere Störgeräusche – wie die Stadtautobahn – einkalkuliert“, erläuterte Hendrik Schmidt vom städtischen Fachdienst Hochbau.
Die Sirenen sollen dabei so laut sein, dass sie Menschen im Schlaf wecken können. „Dafür nehmen wir eine Lautstärke von 65 Dezibel an der Außenwand des Hauses an“, sagte Schmidt. „Die 22 Sirenen sind ein Teil im sogenannten Warnmittelmix“, erläuterte Marc-Philipp Preis vom Fachdienst Brandschutz. „Daneben sind auch Warn-Apps, Radio und Lautsprecherwagen wichtige Bausteine, um die Menschen im Ernstfall zu erreichen.“
Umgebaut wurden die vorhandenen Sirenen in Bauerbach, Bortshausen, Dilschausen, Elnhausen, Haddamshausen, Ronhausen, Schröck und Ginseldorf. Dort waren überwiegend mechanische Motorsirenen. Nun ertönen hier und in den weiteren Stadtteilen elektronische Sirenen.
Neu installiert wurden die Sirenen bereits in Hermershausen, Michelbach, Moischt, Wehrshausen, Waldtal, Cappel und in „Marburg-Mitte“ am Sozialamt in der Friedrichstraße. In den nächsten Tagen und Wochen werden weitere Sirenen am Richtsberg, im Kaufpark Wehrda, in Gisselberg, am Unigebäude in der Wilhelm-Röpke-Straße, an der alten Post in der Zimmermannstraße, in der Wehrshäuser Höhe sowie in Cyriaxweimar der Stadt. Zurückgebaut wurden alte Sirenenanlagen in Hermershausen, Wehrshausen, in Moischt am Kindergarten und in der Hahnerheide. Eine Sirene an einem Privathaus in Wehrda wird noch zurückgebaut.
„In einer zweiten Ausbaustufe wollen wir noch weitere Sirenen installieren, um dann 100 Prozent der Menschen in der Stadt zu erreichen“, kündigte Maximilian Klehm vom Fachdienst Gefahrenabwehr und Gewerbe an. In Wehrda werden die Ernst-Lemmer-Straße, in Marbach die Emil-von-Behring-Straße, die Odenwaldstraße in Cappel und der Campus Lahnberge dann noch ausgestattet.
* pm: Stadt Marburg