Vorausgeplant: Umfangreiche Bauarbeiten in der Liebigstraße

Bauarbeiten in der Liebigstraße starten am Montag (7. April). Der Einzelhandel ist weiterhin erreichbar.
Umfassend sanieren die Stadtwerke Marburg (SWM) in den nächsten Monaten die Leitungen tief unter der Liebigstraße. Dabei werden auch Fernwärmeleitungen ganz neu gelegt. Wenn die Straße schonmal aufgerissen ist, schließt sich die Stadt Marburg damit an, die Liebigstraße zu erneuern und umzugestalten. Los geht es am Montag (7. April).
„Um die gute und sichere Versorgung der Marburger*innen sicherzustellen, sanieren und erweitern die Stadtwerke kontinuierlich ihr Netz“, erklärte Jens Tesseraux von den Stadtwerken Marburg. So bekommt die Liebigstraße in den nächsten Monaten erstmals Fernwärmeleitungen. Zugleich erneuern die Stadtwerke dann auch die Leitungen für Strom, Gas, Wasser und Abwasser.
„Die Stadtwerke arbeiten also zunächst unter der Straße in der Tiefe“, erläuterte Stadtrat Dr. Michael Kopatz. „Die Stadt nutzt die Gelegenheit und kümmert sich dann im Anschluss um die Straße selbst – die werden wir komplett erneuern und auch neu gestalten.“ Kopatz betonte: „Es ist günstiger für alle, wenn wir solche großen Bauarbeiten gemeinsam anpacken.“
Los geht es am Montag (7. April). Die Arbeiten in der Liebigstraße sollen in drei Bauabschnitten umgesetzt werden, um die Einschränkungen für die Anwohnerschaft so gering wie möglich zu halten. Die Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe bleiben erreichbar.
Voraussichtlich im Herbst 2026 soll das große Bauprojekt im Südviertel dann abgeschlossen sein. Insgesamt rund 3,8 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Marburg und die Stadt Marburg gemeinsam in die Baumaßnahme. Die Stadtwerke Marburg erneuern die Ver- und Entsorgungsleitungen, von denen eine rund 100 Jahre alt ist. Außerdem stellt das den ersten Bauabschnitt zur Verbindung der bestehenden Fernwärmenetze im Südviertel und im Bereich des Schulzentrums dar.
Die Stadt Marburg wird die Straße in diesem Zuge grundhaft neu gestalten. Derzeit gibt es dort keinerlei Bäume oder andere schattenspende Elemente, was in den zunehmenden Hitzesommern problematisch für die Menschen und das Stadtklima ist. „Wir haben als Stadt einen gesetzlichen Auftrag, für eine Abkühlung in solchen Hitzespots zu sorgen“, erläuterte Kopatz.
Darüber hinaus ist der komplette Straßenraum versiegelt – mit schwarzem Schlackepflaster und grauem Asphalt. Beides absorbiert das Sonnenlicht, was ebenfalls für übermäßige Erhitzung sorgt – und dafür, dass der Bereich in der Nacht kaum abkühlen kann. Die Stadtverordnetenversammlung (StVV) hat in den vergangenen Jahren dazu mehrere Beschlüsse gefasst – für klimawandelangepasste Stadtgestaltung mit mehr Grün- und Freiflächen im öffentlichen Raum.
Geplant sind daher 16 Bäume mit Pflanzbeeten und zugleich mehr Barrierefreiheit und die Beibehaltung von möglichst vielen Anwohnerparkplätzen. Die Bäume sind passend zum Standort ausgewählt und danach, dass sie mit trockenen, heißen Sommern und mit Streusalz im Winter klarkommen. Die Parkplätze und die Gehwege sollen mit rot gesägtem Granitpflaster gestaltet werden.
Das wäre ein ähnliches Material wie auf dem Marktplatz. Das fügt sich auch in die historische Umgebung ein. Zudem ist das Pflaster besser begehbar für mobilitätseingeschränkte Menschen.
Der Verkehr wird in Zukunft leiser rollen. Durch die Fugen kann mehr Wasser versickern. Geplant ist auch eine Lieferzone, damit die dortigen Gastronomiebetriebe weiter gut beliefert werden können.
Die bauausführende Firma Geißler aus Kirchhain hat die Anwohner*innen bereits über den ersten Bauabschnitt informiert und Kontaktdaten für den Bauleiter vor Ort verteilt. Bei Fragen zum Bauablauf können die Anlieger*innen sich damit kurzfristig an das Unternehmen wenden.
Darüber hinaus können sich die Anlieger jetzt günstig an die neue Fernwärmeleitung anschließen lassen – bislang sind 14 Kund*innen bereits dabei.
Für die Hauptverkehrswege zu den Parkhäusern in der Schulstraße und der Wilhelmstraße und für den Einzelhandel gibt es keine Beeinträchtigungen. Die Liebigstraße wird im ersten Bauabschnitt – der voraussichtlich bis 8. August andauern soll – von der Kreuzung Gutenbergstraße bis zur Liebigstraße 14 komplett gesperrt. Das gilt auch für den Radverkehr.
Ebenfalls muss der Gehweg einseitig gesperrt werden. Von der Haspelstraße aus bleibt die Liebigstraße als Einbahnstraße bis zur Hausnummer 14 und dem dortigen Bioladen erreichbar. Im zweiten Bauabschnitt wird die andere Hälfte der Straße bis zur Kreuzung Haspelstraße gemacht. Im dritten Bauabschnitt ist dann die Kreuzung Haspelstraße abschließend an der Reihe, bevor die komplette Fahrbahn gemacht wird.
Die Umleitung im ersten Bauabschnitt erfolgt für den Radverkehr in beide Richtungen über die Wilhelmstraße, der Autoverkehr wird über die Universitätsstraße umgeleitet. Der Busverkehr ist nicht betroffen.

* pm: Stadt Marburg

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