Einen Spendenaufruf hat „Soli-Asyl Marburg“ am Dienstag (25. Februar) verbreitet. Damit reagiert die Marburger Gruppe auf das Ergebnis der Bundestagswahl.
die Wahlen sind vorbei. Das Ergebnis ist zwar nicht überraschend, aber dennoch erschütternd: Die Hälfte der Wähler*innen in Deutschland haben der CDU/CSU oder AfD ihre Stimme gegeben und damit für eine menschenfeindliche und rassistische Migrationspolitik der Abschottung gestimmt. Friedrich Merz wird aller Voraussicht nach neuer Kanzler.
Er sei „ein Kanzler der Spaltung, einer, der Hass schürt und nach unten hetzt. Der die schutzbedürftigsten Menschen nicht nur alleine lässt, sondern sie auch noch für jegliche Probleme dieses Landes verantwortlich macht“, schrieb Soli-Asyl Marburg am Dienstag (25. Februar). „Dieses Wahlergebnis macht uns Angst. Als Soli-Asyl unterstützen wir von Abschiebung bedrohte Menschen unter anderem mit sicherem Wohnraum.“
Das findet in Form einer Selbstorganisierung in Anlehnung an das Kirchenasyl statt als Intervention gegen die immer restriktivere Asylgesetzgebung. Diese Arbeit war schon immer durch fehlenden politischen Rückhalt mühsam. Durch die Reform des europäischen Asylsystems wird sie fast unmöglich. Auch mit diesen Wahlergebnissen wird eine desaströse Verschlimmerung der Situation für Geflüchtete eintreten.
Gleichzeitig haben auch viele Menschen sich mit ihrer Stimme klar gegen diese Politik positioniert. „Und auch wir lassen uns nicht entmutigen“,
. „Jetzt ist es umso wichtiger, dass wir uns organisieren und unsere Werte der Solidarität und Empathie auf der Straße als auch im Privaten verteidigen.“
Aber das kostet Kraft und viele (finanzielle) Ressourcen. Die Arbeit von Soli-Asyl ist rein ehrenamtlich und ausschließlich durch Spenden finanziert, die zu 100% an die – von drohender Abschiebung betroffenen – Personen gehen.
„Damit wir weiterhin für geflüchtete Menschen da sein können und dieser Politik etwas entgegensetzen können, brauchen wir eure Unterstützung“, schrieb Soli-Asyl Marburg. „Jede Spende hilft uns, Menschen vor Abschiebung zu schützen und ihnen eine sichere Unterkunft zu bieten. Und auch wenn ihr gerade selbst nicht die Möglichkeit habt zu spenden, könnt ihr uns helfen, indem ihr diese Nachricht zahlreich weiterverbreitet. Denn Flucht ist kein Verbrechen.“
* Soli-Asyl Marburg