Herausragende Leserin: Tabea Moses liest für Marburg

Tabea Moses liest für Marburg im Bezirksentscheid. Sie hat den 66. Vorlesewettbewerb in der Stadt Marburg gewonnen.
Tabea Moses ist Marburgs beste Vorleserin. Das hat die Jury beim Regionalentscheid des 66. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels entschieden. Acht Schulsieger*innen haben beim Stadtentscheid ihre Lesekompetenz unter Beweis gestellt und die Jury in ihren Bann gezogen. Für Tabea geht es als nächstes zum Bezirksentscheid, bei dem sie die Stadt Marburg vertritt.
„Ihr habt das alle ganz toll gemacht“, sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen während des Marburger Stadtentscheids im Bauamt an der Barfüßerstraße. „Schon in der eigenen Schule habt ihr immer wieder vor anderen vorgelesen und nun heute noch einmal hier vor einer Jury – das erfordert viel Mut.“ Bernshausen.
„Lesen ist ein Gewinn an sich. Denn die Geschichten werden euer Leben auf Dauer bereichern und prägen. Ich kann mich auch noch an viele Kinderbücher erinnern, die ich gelesen hatte. Die Geschichten werden euch begleiten.“
Insgesamt zehn Marburger Schulen haben in diesem Jahr an dem Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teilgenommen und ihre Schulsieger*innen gekürt. Acht der Siegerinnen und Sieger aus den Schulentscheiden haben nun vor einer Jury um den Stadtentscheid um die Wette gelesen und dabei ihre Lesekompetenz unter Beweis gestellt. Die Jury in diesem Jahr setzte sich aus zwei Buchhändlerinnen, einer Sprachwissenschaftlerin der Philipps Universität, dem Intendanten der Waggonhalle Marburg, einer Autorin, einer Mitarbeiterin der Stadtbücherei und der Vorjahres-Stadtsiegerin Judith Ruff zusammen. Sie durften sich vorlesen lassen und gut hinhören. Denn im Anschluss gaben die Jurymitglieder bekannt, wer Marburgs beste Vorleserin oder der beste Vorleser ist.
Während der Zeit, in der sich die Jury zur Beratung zurückzog, gab es für die Anwesenden die Möglichkeit, sich an einer Fotostation mit dem Lieblingsbuch sowie Freundinnen oder Begleitern fotografieren zu lassen. Am Ende erhielten alle Teilnehmenden eine Urkunde sowie das Buch „Die wundersamen Talente der Kalendario Geschwister“ von Louisa Söllner. Zudem durften sich die Teilnehmenden ein Buch vom Büchertisch aussuchen und mit nach Hause nehmen. Die Bücher haben lokale Buchhandlungen aus Marburg gespendet.
„Es war wirklich eine Freude, euch beim Lesen zuzuhören“, lobte die Jury die Lesekompetenz der Teilnehmerinnen. „Ihr habt das richtig toll gemacht und uns heute in verschiedene Geschichten mit eintauchen lassen.“
Entschieden hat sich die Jury für die Schülerin Tabea Moses: „Tabea, bei dir hat uns besonders gefallen, wie du den Figuren eine eigene Stimme gegeben hast. Deine Aussprache ist klar und gut verständlich. Was uns ebenso beeindruckt hat, ist wie du sowohl die Geschwindigkeit als auch die Lautstärke – passend zur Geschichte – variierst.“
Moses hat sich zum Vorlesen für eine Textpassage aus „Gabriel. Duell der Engel“ von Kaja Bergmann entschieden: „Was mir an dem Buch gefällt, ist, dass es zunächst langsam startet und man gut reinkommt und es dann richtig spannend wird. Ich mag Geschichten mit Spannung, Grusel und Geheimnissen.“
Tabea Moses hat sich bereits im Kindergarten für Bücher interessiert und versucht, die Wörter zu entziffern, weil sie wissen wollte, was sie bedeuten und wovon die Geschichte erzählt. Als Kind hat sie so schon sehr früh viel gelesen und ist durch die Schulbibliothek, den Vorlesewettbewerb und durch ihre kleine Schwester, der sie oft vorliest, auch als Teenager wieder zum Lesen gekommen.
An den regionalen Entscheiden der Städte und Landkreise beteiligen sich bundesweit rund 6.980 Schülerinnen und Schüler aus den 6. Klassen. Mehr als 600.000 Kinder haben in diesem Jahr beim Vorlesewettbewerb mitgemacht. Die rund 650 Regionalwettbewerbe haben Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und weitere kulturelle Einrichtungen organisiert. Die Etappen des Vorlesewettbewerbs führen von der Schule über Stadt-, Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale mit den 16 Landessieger*innen, das am 25. Juni in Berlin beim rbb stattfinden wird.
Der – 1959 ins Leben gerufene – Vorlesewettbewerb ist der älteste und größte Schülerwettbewerb Deutschlands. Er wird von der „Stiftung Buchkultur und Leseförderung“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Der Wettbewerb soll Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit tragen, die Lesekompetenz von Kindern stärken und sie somit dabei unterstützen, ihren Horizont zu erweitern, gesellschaftliche Veränderungen einzuordnen und Offenheit für Neues zu entwickeln. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert den Wettbewerb.
Der aktuelle Stand des 66. Vorlesewettbewerbs sowie alle Informationen, Termine und Teilnehmerschulen sind auf www.vorlesewettbewerb.de zu finden. Zudem veröffentlicht die Stiftung auf www.vorlesewettbewerb.de/der-wettbewerb/buchempfehlungen kuratierte Lesetipps zu zahlreichen Themen – auch abseits der bekannten Kinderbuchklassiker.

* pm: Stadt Marburg

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