Die Zweite Marburger Armutskonferenz findet am Donnerstag (10. Oktober) statt. Das hat die Stadt am Donnerstag (19. September) angekündigt.
Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern des Netzwerks „Familie und Armut“ veranstaltet die Universitätsstadt Marburg die Zweite Marburger Armutskonferenz am Donnerstag (10. Oktober). Armutsbekämpfung ist eine fortwährende Aufgabe für mehr Chancengleichheit und damit auch zur Stärkung der Demokratie. „Mit dieser – mittlerweile zweiten – Armutskonferenz legen wir den Schwerpunkt auf die Stabilisierung und Förderung der Demokratie“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Wir wollen als Kommune gemeinsam mit Partnern Strategien entwickeln, um Armut gezielt zu bekämpfen.“
Die ganztägige Veranstaltung richtet sich an Fachleute sozialer Einrichtungen und Organisationen, an Verantwortliche in Politik und Verwaltung sowie an Ehrenamtliche und Interessierte. „Die Fachvorträge und anschließende Workshops betrachten unterschiedlichen Aspekte von Armut in den verschiedenen Lebensphasen“, erklärte die städtische Sozialplanerin Monique Meier. Armut bedeutet weit mehr, als wenig Geld zu haben. Der Zugang zu den zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Bildung, Arbeit und Wohnen ist oft erschwert. Angebote und Maßnahmen sind wichtig, um Teilhabe zu ermöglichen.
Die Zweite Marburger Armutskonferenz findet am Donnerstag (10. Oktober) von 9 bis 16.30 Uhr im Welcome Hotel Marburg statt. Eine Anmeldung ist bis Freitag (4. Oktober) erforderlich unter servicestelle-soziales@marburg-stadt.de oder 06421/201 5050.
Für den Einstiegsvortrag spricht Dr. Jan Brülle vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung über „Einkommensungleichheit als Gefahr für die Demokratie“ und gibt einen Einblick in bundesweite Entwicklungen.Ausgehend von der anhaltend hohen Einkommensungleichheit zeichnet der Vortrag Lebensrealitäten von Menschen in verschiedenen Einkommenspositionen nach und untersucht, inwiefern sie sich auch in ihrem Vertrauen in die Demokratie unterscheiden.
Im Anschluss referiert Andrea Martin vom Fachbereich Integration und Arbeit des Landkreises Marburg-Biedenkopf zum Thema „Armutsbekämpfung – kompliziert gedacht und gemacht“. In ihrem Beitrag beleuchtet Martin das Gelingen der Armutsbekämpfung durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und geht auf die bestehenden Anreizsysteme insbesondere für Familien mit Kindern ein.
Als weiteren fachlichen Beitrag betrachtet Peter Schmidt ausgewählte Lebenslagen in Marburg und die vorhandenen lokalen Strategien und Maßnahmen. Als Leiter des Fachbereichs Soziales und Wohnen der Universitätsstadt Marburg stellt er die vielfältigen kommunalen Ansätze zur Armutsbeseitigung vor und erläutert die Entwicklungen seit der ersten Armutskonferenz im Jahr 2021.
Workshops am Nachmittag behandeln „Mehr Teilhabe: Strategien gegen Armut“. Als Einstieg am Nachmittag wird das Theaterprojekt „Altersarmut“ von „feel force“ Sequenzen mit dem Titel „Spiel 67 – nichts mehr zu verlieren“ zeigen. Dann folgen sechs parallele Workshops.
Sie nehmen die einzelnen Lebensphasen in den Blick: Im Fokus stehen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Familien, Menschen in der Lebensmitte sowie Ältere. Zudem gibt es eine themenoffene Arbeitsgruppe. Die Ergebnisse aus allen Workshops werden gesammelt, allen Teilnehmenden vorgestellt und für die Weiterarbeitdokumentiert.
* pm: Stadt Marburg