Der sichere Urlaub: Polizei gibt Tipps zu OnlineNutzung

Auch im Urlaub sollte man online sicher bleiben. Dazu hat die Polizei am Dienstag (9. Juli) wertvolle Tipps gegeben.
Die Sommerferien und damit auch die Haupturlaubszeit stehen vor der Tür. Insbesondere Familien haben bereits geplant und die Urlaubsreise gebucht. Auch im Urlaub möchte man mit den Daheimgebliebenen in Kontakt bleiben und hat vielleicht noch manch anderes zu erledigen.
Man möchte vielleicht Urlaubsbilder und Videos posten, E-Mails checken, noch schnell ein Geschenk bestellen oder den Kontostand im Onlinebanking prüfen. All diese Dinge macht man gerne im Urlaub vom eigenen Smartphone, Tablet oder anderen mobilen Geräten. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, gibt das Polizeipräsidium Mittelhessen Tipps, worauf im Urlaub zu achten ist.
Smartphones – aber auch Laptops, Tablets und andere Geräte – sind auch im Urlaub mittlerweile teils unverzichtbare Begleiter. Ein Verlust oder Diebstahl dieser Geräte bringt neben dem materiellen Schaden oft auch weitere Probleme mit sich. So können wichtige private oder geschäftliche Daten verloren gehen oder gar in falsche Hände geraten.
Die Polizei rät daher dazu, nur die Geräte mitzunehmen, die unbedingt benötigt werden. „Schützen Sie alle Geräte mit einem starken Passwort und nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentisierung, sodass Sie neben der Passworteingabe zum Beispiel auch ein biometrisches Merkmal wie den Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung nutzen“, empfahl Kriminalhauptkommissar Ulrich Kaiser. „Wie bei ihrer EC-Karte gehören Passwörter oder PIN-Nummern nicht auf Notizzettel – erst recht nicht, wenn sich diese bei dem entsprechenden Gerät befinden. Ein Passwortmanager kann dabei helfen, Passwörter zu verwalten und zu schützen.“
Vor der Abreise ist es ratsam in den eigenen vier Wänden die Heimnetzwerke auszuschalten. Alternativ dazu ist auch die Abschaltung des Routers eine Option. Sollten Smart Home Module genutzt werden, empfiehlt es sich für die Dauer der Urlaubsreise auf den Abwesenheitsmodus zu wechseln. Dadurch bleiben Licht und Rollläden weiterhin funktionsfähig und lassen das Haus auch während der Abwesenheit bewohnt erscheinen.
Oftmals werden Soziale Medien genutzt, um zu erkennen, wer sich im Urlaub befindet. „Prüfen Sie daher ihre Privatsphäre-Einstellungen in den jeweiligen Social Media-Profilen, damit nicht jeder ihre Urlaubsbilder sehen und damit erkennen kann, dass Sie sich nicht zuhause befinden“, riet Kaiser. Das kann ansonsten die Gefahr steigern, Opfer eines Einbruchs zu werden. Auch, wenn man gerne die schönen Urlaubsfotos im Netz über die sozialen Medien präsentiert, rät die Polizei dazu, mit dem Teilen der Bilder bis zur Rückkehr zu warten.
Selbst im Urlaub sollten die eigenen Geräte und deren Software auf dem aktuellen Stand bleiben. Betriebssysteme, Virenschutz und Firewalls sind auch dann weiter aktuell zu halten. Da mit Aktualisierungen teilweise ein hoher Datenverbrauch und somit gegebenenfalls auch Kosten einhergehen können, sollte man vorder Reise prüfen, ob man die Geräte tatsächlich im Urlaub benötigt.
Generell ist bei der Durchführung von Bankgeschäften oder dem Online-Einkauf besondere Vorsicht geboten. Noch riskanter sind solche Aktivitäten, wenn sie nicht vom gewohnten Heimnetzwerk aus, sondern von unterwegs unternommen werden. Die Polizei empfiehlt deshalb, auf Reisen auf Online-Banking oder -Shopping möglichst zu verzichten.
Zum Aufrufen von Websites sollten Internetadressen manuell eingegeben oder ein Lesezeichen verwendet werden, bei dem man sich sicher ist, dass es zur korrekten Seite führt. Unbedingt vermieden werden sollte das Aufrufen von Websites über Links aus E-Mails heraus. Damit wird die Gefahr deutlich reduziert, auf Phishing-Websites geleitet zu werden.
„Achten Sie darauf, dass ihre Daten verschlüsselt übertragen werden“, mahnte Kriminalhauptkommissar Kaiser. Erkennbar ist das unter anderem daran, dass die Adresse der Seite mit „https://“ beginnt. Zudem sollte man mit seiner Bank ein Limit für tägliche Geldbewegungen beim Online-Banking vereinbaren.
„An ihrem Smartphone sollten Sie alle drahtlosen Schnittstellen wie Bluetooth, NFC und WLAN nur für die Zeit aktivieren, in der Sie sie nutzen“, empfahl Kaiser. „Deaktivieren Sie in ihrem Smartphone den Aufbau von Datenverbindungen im Ausland, wenn Sie keinen entsprechenden Tarif haben!“ Smartphones und darauf installierte Apps können im Hintergrund Daten versenden und empfangen, sodass unbemerkt ein hohes Transfervolumen und somit auch hohe Kosten entstehen können.
Nicht selten ist es nach der Rückkehr aus dem Urlaub so, dass das E-Mail-Postfach überquillt. Dennoch gilt auch dann , Mails mit gebotener Vorsicht und in Ruhe zu prüfen, um nicht auf eine Phishing- oder eine andere betrügerische E-Mail hereinzufallen.
„Fragen Sie sich daher beim Lesen immer: Kenne ich den Absender? Ist der Betreff sinnvoll? Erwarte ich einen Anhang?
Als Fachberater für den Bereich der Cybercrimeprävention im Polizeipräsidium Mittelhessen steht Kriminalhauptkommissar Kaiser bei Fragen gerne zur Verfügung. Erreichbar ist der Präventionsexperte unter der Telefonnummer 0641/7006-2942 oder unter Praevention.PPMH@polizei.hessen.de.

* pm: Polizei Marburg

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