Die 9. Auflage der „Radtour für Organspende“ in Marburg hat am Samstag (1. Juni) stattgefunden. Sie wollte mit dem Fahrrad auf die Bedeutung von Organspenden aufmerksam machen.
In Deutschland warten derzeit etwa 8.400 Menschen auf ein Spenderorgan. Um dafür zu sensibilisieren, wie lebenswichtig Organspenden sind, gibt es in der Stadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf regelmäßig die „Radtour für Organspende“. Bei der neunten Auflage radelten mehr als 70 Menschen mit. Viele von ihnen leben selbst mit einem Spenderorgan.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen wieder dabei sind, um mit dieser Radtour auf ein so wichtiges Thema aufmerksam zu machen“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier bei der Radtour am Wochenende. „Jede einzelne Organspende kann ein Leben retten und Hoffnung schenken.“ Landrat Jens Womelsdorf ergänzte: „Eine Organspende rettet nicht nur Leben, sondern berührt damit auch viele Familien, Angehörige und Freund*innen. Wie viele Leben so eine Spende berühren kann – davon bekommen wir bei dieser Radtour immer wieder einen kleinen Eindruck.“
Trotz des Anstiegs der Organspenderzahlen im Jahr 2023 warten immer noch etwa 8.400 Menschen dringend auf ein Spenderorgan. Die Radtour bot eine ideale Plattform, um über die Themen Dialyse, Organspende und Transplantation zu informieren und zu zeigen, wie Organspenden das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen verbessern können. Unter den Teilnehmenden waren auch Menschen, die selbst eine Transplantation hinter sich haben, die durch eine Transplantation wieder an Lebensqualität und Wohlbefinden dazu gewonnen haben. Mit Schildern zeigten sie unter anderem an, wie viele Lebensjahre ihnen durch eine Organspende geschenkt wurden.
Mehr als 70 Menschen beteiligten sich an der Radtour. Darunter waren Betroffene, Angehörige sowie Ärztinnen und Ärzte. Die Strecke führte die Radelnden – darunter auch Landrat Womelsdorf und Stadträtin Dinnebier –
durch die Marburger Innenstadt mit Zwischenstopps am Marktplatz und am Kaufpark Wehrda bis nach Kirchhain zur Dialysepraxis Dr. Küllmer/Trebst.
Entlang der Route waren verschiedene Informationsstände aufgebaut, an denen die Bürgerinnen und Bürger umfassende Informationen erhalten und Fragen stellen konnten. Broschüren, Flyer und Organspendeausweise standen zur Verfügung, um die Aufklärung zu fördern und die Bedeutung einer dokumentierten Entscheidung in Bezug auf Organspende zu betonen. Diese Entscheidung im Organspendeausweis festzuhalten, erleichtert den Ablauf in Transplantationskliniken und nimmt den Angehörigen eine schwere Last von den Schultern.
„Die Medizin macht viele Fortschritte“, erklärte Landrat Womelsdorf. „Die müssen genutzt werden, indem sich mehr Menschen für eine Organspende entscheiden.“
Die Veranstaltung wurde von zahlreichen Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden, medizinischen Fachkräften und weiteren Unterstützenden begleitet, die alle gemeinsam das Ziel verfolgten, das öffentliche Bewusstsein für Organspenden zu schärfen. Die positive Resonanz und die rege Beteiligung leisten einen Beitrag dazu, dass das Thema Organspende in der Gesellschaft ankommt und mehr Menschen bereit sind, eine informierte Entscheidung in Bezug auf Organspende zu treffen. Denn die Wahrscheinlichkeit selbst eines Tages auf eine Organspende angewiesen zu sein, sei viel höher als die Wahrscheinlichkeit, selber ein Organ zu spenden, erläuterte die Vorsitzende Monika Bäcker vom Förderverein Organspende Marburg.
„Also sprechen Sie mit Ihren Freund*innen und Angehörigen damit die Spendenbereitschaft steigt“, sagte Stadträtin Dinnebier und appelliert an die Bevölkerung, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Organisiert wurde die Radtour für Organspende erneut vom Förderverein Organspende Marburg in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg.
* pm: Stadt Marburg