25 Mannschaften waren beim Feuerwehr-Wettkampf in Kirchhain am Start. Dabei bewiesen die Feuerwehrleute Teamgeist, Schnelligkeit und Fachwissen.
25 Feuerwehr-Teams aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf sind auf dem Kirchhainer Festplatz am Samstag (25. Mai) zum Leistungsvergleich angetreten. Die Mannschaft „Kirchhain-Stausebach 1“ sicherte sich den 1. Platz, gefolgt von den Brandschützern aus Kirchhain-Niederwald auf Platz 2. Den dritten Platz erreichte das Team „Marburg-Cappel 2“.
Diese drei Mannschaften qualifizierten sich damit für den Bezirksentscheid, der im Juli in Obertiefenbach im Kreis Limburg-Weilburg stattfindet. Ausgetragen wird er vom Regierungspräsidium (RP) Gießen. Insgesamt 180 Männer und Frauen aus den Freiwilligen Feuerwehren in Marburg-Biedenkopf gingen in Kirchhain an den Start.
Die Arbeit der Feuerwehr ist weit mehr als rote Autos mit blauen Lichtern, lange Leitern und Schläuchen, an deren einem Ende das Wasser rein- und am anderen Ende wieder rauskommt. Dass weit mehr dahintersteckt, haben die 180 Feuerwehrleute am Samstag bei den Feuerwehrleistungsübungen bewiesen. Teamgeist, Schnelligkeit, das sichere Beherrschen der modernen Technik und Ausstattung sowie fundiertes Fachwissen sind die Basis für die professionelle Arbeit der Feuerwehren – im Einsatz und bei Wettkämpfen.
Bei den Feuerwehrleistungsübungen wird Feuerwehrwissen in zwei Abschnitten gefordert: Den ersten Abschnitt bildet eine theoretische Prüfung mit Fragebögen. Im Anschluss absolviert jede Gruppe aus neun Personen oder Staffel mit sechs Personen eine praktische Übung, bei der die Elemente Personenrettung, Überwinden von Hindernissen, Brandbekämpfung sowie Kommunikation und Geschicklichkeit gefordert sind.
„Hier ist die Leistung des ganzen Teams bei der Lösung der gestellten Aufgaben entscheidend für die Platzierung der Mannschaften“, erläuterte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer die Arbeit der Feuerwehren. „Es geht also nicht nur allein um Sekunden und Punkte. Das macht deutlich, dass Feuerwehrleute echte Teamplayer sein müssen.“
Schäfer freute sich darüber, dass die Feuerwehren weiterhin einen hohen Leistungsstand halten konnten.
„Dieser Wettkampf macht deutlich, dass Feuerwehrleute professionelle Team-Arbeit auf hohem Niveau leisten“, betonte Landrat Jens Womelsdorf, der die Mannschaften am Morgen in Kirchhain begrüßte. „Es ist beeindruckend, dass sie sowohl im Einsatz als auch beim sportlichen Wettkampf so leistungsfähig und motiviert sind – und das ehrenamtlich.“
Der Landrat dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhain für die Ausrichtung des Wettkampfs. Bestandteil des Wettbewerbs sind eine praktische Übung und ein theoretischer Leistungsteil, bei dem mit einem Fragebogen feuerwehrspezifisches Wissen zu Themen wie Brennen und Löschen, tragbare Leitern, Schlauchkunde, Feuerlöscher, Unfallverhütung oder Einsatzlehre überprüft wird: 15 Fachfragen müssen innerhalb von zehn Minuten beantwortet werden.
Beim praktischen Übungsteil stellen sich die teilnehmenden Teams einem realistischen Übungsszenario: Angenommen wird ein Brand in einem Wohnhaus. Eine Person wird in dem Gebäude vermisst, das Feuer droht auf andere Gebäudeteile überzugreifen.
Die Einsatzkräfte in Löschgruppen und Staffeln sind in Trupps mit genau definierten Aufgaben aufgeteilt. So muss zum Beispiel ein Trupp unter Atemschutz die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff übernehmen. Ein zweiter Trupp geht über tragbare Leitern vor und verhindert ein Übergreifen des Feuers.
„Die gestellten Aufgaben kommen einem realistischen Einsatzgeschehen sehr nahe und decken fast alle Herausforderungen ab, die uns bei einem Wohnungsbrand begegnen können“, erklärte Kreisbrandinspektor Schäfer. Die Leistungen der Trupps werden von Schiedsrichtern beurteilt und bewertet. Dabei werden für richtig ausgeführte Maßnahmen Punkte vergeben – maximal 100 Punkte können erreicht werden.
Die Schiedsrichter kommen aus anderen Landkreisen. Die Zeitvorgabe für die Löschgruppe beträgt dabei 7,5 Minuten, eine Staffel hat 8,5 Minuten. Die Mannschaften auf den ersten drei Plätzen haben sich für den Regionalentscheid des Regierungspräsidiums qualifiziert und haben dort die Chance, ein Ticket für den Landesentscheid zu lösen.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf