„Miteinander kommunizieren macht verstehen“. Das ist das Motto des Studierendenaustauschs zwischen Marburg und Poitiers.
Marburg und Poitiers verbindet eine langjährige Städtepartnerschaft, die durch gemeinsame Projekte und Austauschprogramme gelebt wird. Nun waren Studierende aus Poitiers zu Besuch in der Universitätsstadt, um sich mit Marburger Studierenden auszutauschen und die Verbindungen zu stärken. Stadträtin Marianne Wölk begrüßte die Studierenden in Marburg. Der Gegenbesuch in Poitiers ist für den Mai geplant.
„Willkommen in Marburg“, , begrüßte Stadträtin Wölk die Studierenden in Vertretung von Bürgermeisterin Nadine Bernshausen. „Ich freue mich sehr, euch alle hier zusammen zu sehen.“
Der persönliche Austausch zwischen den beiden Partnerstädten Marburg und Poitiers sei besonders in der heutigen Zeit besonders viel wert: „So können wir Vorurteilen begegnen und sie ausräumen. ,Miteinander kommunizieren macht verstehen‘, so lautet der Titel des Politischen Salons, an dem ihr heute gemeinsam teilnehmt und es ist auch der Grundsatz für unsere Zusammenarbeit und Partnerschaft.“
Besonders ermutigend sei es, zu sehen, wie die junge Generation zusammenkommt, um gemeinsam wichtige Themen anzugehen und so die Zukunft zu gestalten wie beispielsweise bei Gemeinschaftsprojekten wie „Ensemble pour le Climat“. Auch Birgit Heiland von der Volkshochschule Marburg (vhs) begrüßte die Teilnehmenden in der Universitätsstadt und zum Politischen Salon in der vhs. In dem Angebot, geleitet von Dr. Johannes Maria Becker, ging es unter anderem darum, warum die Beziehung zwischen den Partnerstädten so wichtig ist. Begleitet wurde das Angebot von der Dolmetscherin Ariane Wenz.
Das deutsch-französische Austauschprogramm für Studierende findet jährlich statt und ist eine Zusammenarbeit der Philipps-Universität, der Universität Poitiers, des Studierendenvereins „Cercle franco-allemand“ und der Stadt Marburg. Beim ersten Projektteil „La grande vadrouille picto-marbourgeoise“ – oder auf Deutsch „Die große Reise zwischen Poitiers und Marburg“ – trafen fünf junge Französinnen und Franzosen, Germanistik-Studierende sowie Vereinsmitglieder in Marburg zusammen. Ein Gegenbesuch der deutschsprachigen Französisch-Studierenden in Poitiers ist innerhalb des Rahmenprogramms des Europa-Monats Mai „Joli mois de l’Europe“ – „Schöner Monat Europas“ – geplant.
Das Austauschprogramm bietet den Studierenden beider Länder die Möglichkeit, an einem intensiven interkulturellen Austausch teilzunehmen und ihre Sprachkenntnisse sowie vor allem ihr Verständnis für die deutsch-französischen Beziehungen im Rahmen einer Begegnung mit Gleichaltrigen sowie anderen Generationen jenseits des Rheins zu vertiefen. Das Programm ist dabei stets mit abwechslungsreichen Aktivitäten gefüllt, die darauf abzielen, die Teilnehmenden in vielfältiger Weise zu engagieren und ihre Erfahrungen, persönlichen Bekanntschaften, gar Freundschaften, und somit ihren ganz eigenen Werdegang zu bereichern. So trafen sich die Studierenden zu einem „Speak-Dating“ an der Philipps-Universität, zu einer Schreibwerkstatt, besuchten eine deutsch-französische Stadtführung kombiniert mit einem Quiz, teilten gesellige und kulinarische Momente und nahmen gemeinsam an einem politischen Salon mit lokalen Entscheidungsträger*innen in der Volkshochschule Marburg teil sowie an einem intergenerationellen Dialog mit Vereinen.
„Wir als Projektveranstalter – als lebendiger Teil des deutsch-französischen Gefüges – sind der festen Überzeugung, dass Programme wie diese, im Zeichen des zivilgesellschaftlichen Engagements nicht nur dazu beitragen, die reinen Sprachkenntnisse der Studierenden, sondern vor allem ihr interkulturelles Verständnis zu stärken und sie so auf eine globalisierte Welt im Sinne des europäischen Geistes durch regen Austausch und bereichernde Begegnungen vorbereiten“, erklärte die Französisch-Dozentin Claire Köhling aus Marburg. Gemeinsam mit dem DAAD-Lektor Bastian Kiefert, der auch Leiter des Vereins „Cercle franco-allemand“ aus Poitiers ist, hat sie den Studierendenaustausch organisiert. Gefördert wird das Programm vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW).
Der Kontakt zwischen den Universitäten ist seit dem Jahr 2021 wieder stark intensiviert worden, berichtete Kiefert. So wurden im Rahmen des Stadtjubiläums „Marburg800“ und dem 60-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Ausstellungsplakate angefertigt, die die Geschichte der gemeinsamen Beziehung behandeln und in Gemeinschaftsleistung übersetzt wurden. „Daran anknüpfend haben wir nun ein weiteres Ausstellungsplakat erstellt, das den Fokus auf die Beziehung zwischen unseren Universitäten legt“, erklärte Kiefert. „Dieses ist aktuell noch auf Französisch, befindet sich bei uns aber bereits in der Übersetzung ins Deutsche.“
Die Gründe, warum die Studierenden an dem Programm teilnehmen, sind vielfältig und reichen von „ich mag französische Filme“ über „ich finde Austausch wichtig“ bis hin zu „mir macht es Spaß, gemeinsame Projekte zu unterstützen“. Vor allem aber ist die Beteiligung am Projekt durch das Interesse an der jeweils anderen Sprache und Kultur geprägt sowie durch das Interesse an politischen Themen und internationalem Austausch dazu.
* pm: Stadt Marburg