Die Stadt hat unter dem Titel „Marburger Stadtgespräch“ eine neue Diskussionsreihe ins Leben gerufen. Am Mittwoch (8. November) spricht Dr. Ernst Böhm über das zukunftsweisende Städtebauprojekt „City of Wood“.
Die Diskussionen lehnen an frühere Reihen an. Das sind beispielsweise „Marburg weiter denken“ im Jubiläumsjahr 2022 und frühere Diskussionsforen, wie das „Marburger Ökumenegespräch“, das sich um ein besseres Verständnis der Konfessionen bemühte.
Das neue Format setzt sich mittels prominenter Redenden mit Gegenwartsproblemen und Zukunftsszenarien auseinander, die ins Gespräch gebracht und diskutiert werden sollen. Dabei geht es darum, “den Blick von außen nach innen, aber auch von innen nach außen zu richten und Inspirationen und Impulse zum Umgang etwa mit gesellschaftlichen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragestellungen zu erhalten”, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Besondere Berücksichtigung sollen dabei die für Universitäts- und Mittelstädte relevanten Handlungsfelder erfahren, wie Stadtentwicklung und Wohnraum, Demografie, soziale Milieus und Migration, Verkehr und Grünflächen, Stadt-Umland-Beziehungen und Nachhaltigkeit.
In der Veranstaltungsreihe „Marburger Stadtgespräch“ plant die Stadtverwaltung ab 2024 zwei Veranstaltungen pro Jahr. Den Auftakt bildet der Vortrag „City of Wood“ von Böhm, am Mittwoch (8. November) um 19 Uhr im Erwin-Piscator-Haus (Biegenstraße 15) Er wird gemeinsam von GeWoBau und der Stadt präsentiert. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei.
Böhm ist Gründungsgesellschafter der B&O Gruppe, die sich vom reinen Dachdeckerbetrieb hin zum größten Dienstleister der Wohnungswirtschaft und über das Projekt „City of Wood“ zum Bauherrn, Konstrukteur, Designer, Forscher und Stadtplaner entwickelte. In Bad Aibling entsteht diese zukunftsweisende Stadt aus Holz; ein Zukunftskonzept, bei dem Holzbauweise, Stadtbegrünung und Stadtklima, Wohnen, Energie- und Ressourceneinsparung im Vordergrund stehen.
Die „City of Wood“ ist ein Experimentfeld, das vom Bundesbauministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. Erfolgreiche Ansätze, die hier erprobt wurden, finden später bei Sanierungsprojekten in der gesamten Republik Anwendung. Die „City of Wood“ ist gleichzeitig Versuchsgelände und Zukunftsvision, bei der das Leben im Einklang mit der Natur im Vordergrund steht.
„Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, mit Herrn Dr. Böhm einen Vorreiter der Holzbauweise nach Marburg einladen zu können“, freut sich Jürgen Rausch, Geschäftsführer der GeWoBau und SEG. Er hofft auch für Marburg Anregungen mitnehmen zu können.
Jana Schönemann ergänzt, dass es sie besonders interessiert, wie in der „City of Wood“ Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft miteinander wohnen und arbeiten können und das bezahlbar mit einem Baustoff aus der Natur. Die Leiterin der Stabsstelle Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung und Statistik findet dies besonders wichtig in Zeiten knapper Flächen für Wohnungsbau.
* pm: Stadt Marburg