Unterlaufen: Waldschutz als kolonialer Ablasshandel

Einen Vortrag von Jutta Kill zum Thema „Waldschutz und der koloniale Blick“ gibt es am Dienstag (6. Juni). Er findet im Marburger Weltladen statt.
Am Dienstag (6. Juni) spricht die Biologin Jutta Kill um 20 Uhr im Weltladen am Marktplatz über Waldschutz. Dabei behandelt sie das Thema aus der kolonialen Perspektive. Waldschutz im tropischen Regenwald kann dabei zu einer kolonialistischen Entlastungsstrategie für fortgesetzte Klimaschädigung in Industrieländern verkommen.
Das Geschäft mit dem Wald als Kohlenstoffspeicher boomt, seit immer mehr Konzerne mit klimaneutralen Produkten werben. Mit Waldschutz im Amazonas und Bäume pflanzen in Uganda wird der Cappuccino im Einwegplastikbecher CO2-neutral und der Ultrakurzstreckenflug von Hamburg nach Sylt zum Flugvergnügen, das angeblich netto-Null Emissionen verursacht. Dabei wird der Schutz von Wäldern als Kohlenstoffspeicher instrumentalisiert, um klimaschädigende Konsumexzesse hier sowie tiefgreifende Veränderungen in der kleinbäuerlichen Landnutzung im globalen Süden zu rechtfertigen.

* pm: Marburger Weltladen

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