Vornehmlich Vorhaben: Stadt, Kreis und Hochschule Fulda kooperieren

Gesundheitsakteure setzen auf Zusammenarbeit. Die Stadt Marburg, der Kreis und die Hochschule Fulda haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinem Gesundheitsamt, die Universitätsstadt Marburg und die Hochschule Fulda wollen noch stärker praxisorientiert in der Forschung und Lehre zusammenarbeiten. Das haben Kreis, Stadt und Hochschule in einem Kooperationsvertrag vereinbart. Schwerpunkte sollen dabei vor allem die Gesundheitsförderung und -vorsorge sein.
Teil der Vereinbarung ist unter anderem der Austausch von theoretischem und praxisorientiertem Fachwissen insbesondere über medizinische und pflegerische Themen sowie Hebammenversorgung, Klimawandel, Gesundheit und gesundheitliche Chancengleichheit in der Region. Auch gemeinsame Förderanträge für praxisorientierte Forschungsvorhaben sind geplant. Vor diesem Hintergrund möchten Kreis, Stadt und Hochschule auch verstärkt gemeinsame Beiträge in Fachbüchern und -zeitschriften veröffentlichen und gewonnene Ergebnisse zusammen vorstellen.
Das soll beispielsweise auch auKonferenzen geschehen. Derzeit arbeitet der Landkreis zum Beispiel mit der Philipps-Universität sowie der Hochschule Fulda bei einem Forschungsprojekt zusammen, in dem untersucht wird, inwieweit der Bedarf nach Angeboten der Langzeitpflege im Kreis gedeckt ist.
Ein Fokus der Zusammenarbeit liegt außerdem weiterhin auf Praxisangeboten für Studentinnen und Studentinnen für einen nachhaltigen Wissensaustausch. Dabei arbeiten die Partner schon seit längerer Zeit gut zusammen.
„Bereits seit 2017 absolvieren Studierende der Hochschule Fulda Praxissemester in unserem Gesundheitsamt“, berichtete Landrat Jens Womelsdorf. „Die Hochschule Fulda ist in dieser Zeit ein wertvoller und verlässlicher Partner für uns geworden.“
Auch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies lobte die Zusammenarbeit: „Als Universitätsstadt legen wir besonders großen Wert auf den wissenschaftlichen Austausch und freuen uns, dass wir mit der Hochschule Fulda einen weiteren Partner gewonnen haben, um die Gesundheitsförderung und Versorgung in der Stadt Marburg und im Landkreis voranzubringen.“ Die Fortführung der Zusammenarbeit bekräftige die Bereitschaft und den Wunsch von Kreis und Stadt zum Austausch von Fachwissen, sind sich Landrat und Oberbürgermeister einig.
So haben Studentinnen und Studenten der Hochschule weiter die Möglichkeit, Berufspraxis bei einem Praktikum im Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf oder bei der Universitätsstadt Marburg zu sammeln. Zudem haben die Studierenden dort die Chance, im Rahmen ihrer Bachelor- oder Masterarbeiten zu Themen aus aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen zu forschen.
Beim Gesundheitsamt werden die Studierenden in den Bereichen Versorgungskoordination sowie Gesundheitsförderung und Prävention eingesetzt, die Themen werden gemeinsam abgestimmt. Darunter war bisher auch die Ausarbeitung eines Konzepts zur Bewegungsförderung von Schülerinnen und Schülern im Landkreis Marburg-Biedenkopf unter dem Titel „Schulhof in Bewegung“ während eines Praxis-Semesters.
Dieses Konzept sei ein schönes Beispiel dafür, wie das Gesundheitsamt von dem Austausch profitiere und wie Wissenschaft und Praxis verzahnt seien, betonte Dr. Birgit Wollenberg vom Gesundheitsamt. Denn das Gesundheitsamt berät und fördert die Schulen im Hinblick auf Bewegungsangebote, Dabbei komme auch das Konzept zum Einsatz, berichtete Wollenberg.
Auch bei der Hochschule Fulda ist die Freude über die Zusammenarbeit groß: „Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften liegt uns sehr viel am Transfer von Wissen und neuen Erkenntnissen in die Praxis“, sagte Präsident Prof. Dr. Karim Khakzar von der Hochschule Fulda. „Und umgekehrt profitieren unsere Studierenden in ihrer Ausbildung von konkreten Erfahrungen, die sie im Rahmen von Praxisprojekten in Partnerorganisationen sammeln.“
Wollenberg betonte, dass der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn ein bundesweites Ziel des öffentlichen Gesundheitsdienstes sei. „Gerade deshalb freue ich mich über die fortgesetzte und verstärkte Zusammenarbeit in Praxis, Lehre und Forschung“, erklärte die Amtsärztin. Die jeweiligen Bereiche der Zusammenarbeit und die sich daraus ergebenden konkreten Maßnahmen und Vorhaben sowie die Art und Weise ihrer Verwirklichung legen Kreis, Stadt und Uni einmal pro Jahr fest.
Kreis, Stadt und die Hochschule Fulda arbeiten schon seit längerer Zeit erfolgreich zusammen: So ist die Hochschule Fulda Mitglied im Beirat der Gesundheits-Initiative „Gesundheit fördern – Versorgung stärken“ des Landkreises und der Stadt Marburg. Sie kennt und begleitet den Aufbau und den Prozess von Beginn an.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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