Überwältigt: Werner Krieglstein ins Licht gerückt

Das Kunstmuseum der Philipps-Universität zeigt Werke Konkreter Kunst. Die Ausstellung mit Werken von Werner Krieglstein trägt den Titel „Ins Licht gerückt“.
Das Kunstmuseum der Philipps-Universität gibt in seiner nächsten großen Ausstellung einen Überblick über das Schaffen des Bildhauers und Kunstpädagogen Werner Krieglstein. Geboren wurde er 1937. Die Präsentation ist kombiniert mit Werken aus der Sammlung des Künstlers.
Die Ausstellung „konkret werden! Werner Krieglstein. Werke und Sammlung“ wird am Donnerstag (1. Juni) um 18:00 Uhr im Kunstmuseum an der Biegenstraße eröffnet. Zur Einführung in die Ausstellung spricht bei der Vernissage der Journalist und Kunstpublizist Hans-Peter Riese.
Der Marburger Künstler orientierte sich schon während der Studienzeit an der ungegenständlich geometrischen Kunst. Seit den 60er Jahren gehört Krieglstein zur Szene der Konkreten Kunst in Deutschland und Europa. Konkrete Kunst zeichnet sich durch rationale, serielle und systematische Gestaltungsmittel aus und macht Formen, Farben und die Wahrnehmung selbst zu ihrem Thema.
Die Ausstellung im Kunstmuseum der Philipps-Universität fordert die Sehgewohnheiten des Publikums mit beweglichen Objekten, geometrischen Strukturen und neuen Materialien heraus. Erstmals 1964 entstanden die – für den Bildhauer charakteristischen – Zylinder aus transparentem Plexiglas, die durch Lichtbrechungen fortwährend verändert erscheinen. Das Licht wird hier zum Material.
In der Ausstellung bilden seine Plexiglasobjekte das Zentrum zwischen frühen Arbeiten, die menschlich abstrahierte Figuren in Bronze oder Stein zeigen, und dem modular aufgebauten Spätwerk aus Holz. Als Kunstpädagoge unterrichtete Krieglstein über 35 Jahre am Gymnasium Philippinum und von 1978 bis 2000 am Institut für Graphik und Malerei der Philipps-Universität.
Krieglsteins ästhetische Interessen werden auch in den Werken der eigenen Sammlung sichtbar. Dazu gehören im Kern Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die Krieglstein während des Studiums in Kassel kennenlernte und mit denen ihn Freundschaften verbanden, die im lockeren Netzwerk der Kasseler Konkreten fortwirkten. Ausstellungsbeteiligungen zwischen Hamburg und Brescia, München und Paris führten zu weiteren Kontakten und Inspirationen wie auch zur Erweiterung der Sammlung durch Beispiele internationaler Positionen.
Gezeigt werden Skulpturen, Objekte, Gemälde, Graphiken und Multiples von Werner Krieglstein, Max Bill, Julio Le Parc, Heinz Mack, Agnes Martin, Günther Uecker, Victor Vasarely und vielen anderen. Die Sammlung Krieglstein konnte das Museum dank der Förderung der Hessischen Kulturstiftung und der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte erwerben.
Die Ausstellung „konkret werden!“ ist von Freitag (2. Juni) bis Dienstag (3. Oktober)im Kunstmuseum an der Biegenstraße zu sehen. Das neu erschienene Werkverzeichnis der plastischen Arbeiten von Werner Krieglstein –
herausgegeben von Dr. Angela Weber im Wienand Verlag – ist ab sofort an der Museumskasse und im Buchhandel zum Preis von 45 Euro erhältlich. Enthalten sind darin neben Texten der Herausgeberin Beiträge von Hans-Peter Riese und Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck.
Das Kunstmuseum ist täglich außer dienstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro und ermäßigt 3 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Mitglieder der Museumsfreunde sowie Studierende der Philipps-Universität ist der Eintritt frei.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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