Die Marburger Feuerwehren feiern Rekorde bei Lehrgängen und Seminaren. Das haben sie bei ihrer gemeinsamen Jahreshauptversammlung festgestellt.
Nach der Corona-Pause konnte die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Marburg erstmals wieder in der bekannten Form stattfinden. Neben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Bürgermeisterin Nadine Bernshausen waren zahlreiche Vertreter*innen aus dem Stadtparlament, dem Landkreis sowie Landesvertreterinnen und Vertreter anwesend, um sich zu informieren.
„Gerade in der aktuellen Weltlage ist es wichtig, dass sich Menschen ehrenamtlich in den Feuerwehren engagieren“, betonte Spies. „Ich bin stolz, dass in Marburg so viele Personen im Einsatz sind. Dabei ist das nicht selbstverständlich, denn um helfen zu können muss jede Einsatzkraft zunächst zahlreiche Lehrgänge absolvieren, bevor sie überhaupt helfen darf.“
Das Bürgerhaus Marbach war zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Marburg gut gefüllt. Nach einer musikalischen Einleitung berichteten die Verantwortlichen erstmals wieder in Präsenz über die Entwicklungen und Aktivitäten. Anwesend waren neben 16 Ehrengästen 156 aktive Einsatzkräfte, fünf berufliche Feuerwehrbeamt*innen und 15 Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung.
Die größte Herausforderung der Stadt und der Feuerwehr Marburg ist die Gebäudestruktur. „Unsere Feuerwehrstandorte erreichen leider nicht mehr den Standard, der heute aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht notwendig ist“, erklärte Feuerwehrchefin Carmen Werner. Auch Marc Prause als Sprecher der ehrenamtlichen Kräfte beklagt diese Situation: „Hier sind Entwicklungen leider verschlafen worden.“
Zwar gibt es bereits Beschlüsse des Stadtparlaments um die Situation zu verbessern, aber aufgrund von Fachkräftemangel, ausstehenden externen Gutachten sowie fehlenden freien Flächen, geht das leider nicht so schnell, wie es sich alle Beteiligten wünschen. Erfreulich ist andererseits, dass die Qualifikationsausfälle der Corona-Zeit durch intensive Maßnahmen der Ausbildung und Schulung von Einsatzkräften abgemildert werden konnten. Die Marburger Einsatzkräfte legten erfolgreich 335 Lehrgänge und Seminare ab.
Die Erneuerung des Fahrzeugparks und die Ergänzung neuer Gerätschaften funktionieren ebenfalls gut. Zwar haben sich die Lieferzeiten weiter verlängert, aber durch durchdachte Planung ist der Zulauf geregelt.
Die Ende 2022 ausgesonderten Fahrzeuge aus dem ersten und zweiten Zug Marburg-Mitte werden in Kürze in die Ukraine geliefert. Sie gehen in die Region Mykolajiw, um dort zu helfen.
* pm: Stadt Marburg