Die Stadt Marburg erhält 2,04 Millionen Euro für Klimaschutz. Das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ unterstützt ihr Klimaanpassungskonzept.
Klimaschutz und Klimaanpassung sind bereits seit längerem zentrale Bestandteile einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Nun fördert das Land Hessen erstmalig mit einem Klimakontingent von 15 Millionen Euro vorbildliche Maßnahmen, die einen Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung leisten. Die Universitätsstadt Marburg hat im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ 2,04 Millionen Euro erhalten.
„Wir freuen uns, dass das Land Hessen unsere Universitätsstadt dabei unterstützt, Projekte umzusetzen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärte Stadtrat Dr. Michael Kopatz. „Der Zeitpunkt passt sehr gut mit der kommenden Vorstellung unseres Klimaanpassungskonzeptes für die Stadt Marburg zusammen.“
Das Land Hessen stellt in diesem Jahr erstmals ein Klimakontingent von 15 Millionen Euro aus den Bund-Länder-Mitteln innerhalb der drei Städtebauförderprogramme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ und „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ bereit. Die Stadt Marburg hatte sich um die Fördermittel mit der Idee beworben, den Lutherischen Kirchhof, die Kugelgasse und den Rübenstein nachhaltig und klimagerecht umzugestalten. Bereits im Rahmen des „Integrierten städtebaulichen Konzepts“ für die südwestliche Oberstadt wurde dieses Vorhaben als Ziel formuliert.
Dank der erfolgreichen Bewerbung stehen der Universitätsstadt nun 2,04 Millionen Euro – und damit die höchste Summe aller 23 erfolgreichen Bewerbergemeinden – zur klimagerechten Freiflächengestaltung zur Verfügung. Den Bewilligungsbescheid für die Universitätsstadt nahm Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir während des Hessischen Zukunftskongresses in Hanau entgegen.
„Mit der klimagerechten Umgestaltung von Freiflächen sowie der Begrünung und Energieeffizienz von Gebäuden können Kommunen viel für ihre Attraktivität und Lebensqualität tun“, sagte Wirtschaftsminister Al-Wazir. „Dabei werden wir die Kommunen auch weiterhin unterstützen.“
Bei dem Lutherischen Kirchhof, der Kugelgasse und dem Rübenstein handelt es sich um ohnehin sanierungsbedürftige Freiflächen. Zudem befinden sie sich in einem Gebiet, für das das jüngst fertiggestellte Klimaanpassungskonzept dringenden Handlungsbedarf gegen Überwärmung vorsieht.
„In Bezug auf das Mikroklima ist es besonders wichtig, eine sogenannte ,grüne Infrastruktur‘ zu schaffen“, erläuterte Kopatz. Vorgesehen ist, „Bäume und andere Begrünung zu pflanzen“,
Ein weiteres wichtiges Stichwort bei der Neugestaltung ist die „blaue Infrastruktur“, die der Wasserrückhaltung dient. Dazu zählen beispielsweise Regentonnen und Zisternen zur Regenwassernutzung, deren Anschaffung die Stadt Marburg in Zukunft bezuschussen will. Denn Zisternen dienen der Sammlung von Regenwasser, das in Trockenzeiten zur Bewässerung genutzt werden kann.
Zudem gibt es Zisternen, die der Rückhaltung von Regenwasser dienen, indem Sie es auffangen und kontrolliert abfließen lassen. So lassen sich Starkregenereignisse abfedern und die Gefahr einer Überlastung der Kanalisation und lokaler Überflutungen mindern. Diese und andere Faktoren bezieht der Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz in Kooperation mit dem bereits in die Oberstadtentwicklung eingebundenen Büro „UmbauStadt“ bei der Neugestaltung des Lutherischen Kirchhofs, der Kugelgasse und des Rübensteins mit ein.
* pm: Stadt Marburg
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