Beim „Stadtlabor Richtsberg“ entwickeln Bewohnerinnen und Bewohner eine gemeinsame Ausstellung. Die Auftaktveranstaltung findet am Samstag (12. November) statt.
Was macht den Richtsberg und das Leben im Stadtteil aus? Welche Geschichten lassen sich erzählen, welche Träume haben die Richtsberger*innen? Wie könnte das Zusammenleben in Zukunft aussehen?
Kreative Antworten zu diesen und weiteren Fragen können alle Bewohnenden des Stadtteils finden, die dazu Lust haben. Möglich ist das beim Stadtlabor Richtsberg. Dabei gestalten die Teilnehmenden gemeinsam eine Ausstellung.
Zur Auftaktveranstaltung am Samstag (12. November) von 12 bis 17 Uhr lädt die Stadt in die Richtsberg-Gesamtschule (RGS) ein. Das „Stadtlabor Richtsberg“ ist ein Dialog-, Beteiligungs- und Kreativformat für den gesamten Stadtteil. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Von Singen über Malen, Filmen, Fotografieren und Sammeln oder Designen, Erzählen ist alles möglich! Der Auftakt-Workshop findet am Samstag (12. November) in der Richtsberg-Gesamtschule statt. An dem Tag geht es darum, das Projekt kennenzulernen und erste Ideen und Themen zu sammeln. Durch das gemeinsame kreative Arbeiten entsteht nicht nur eine Ausstellung –
eine wichtige Erfahrung ist auch die Einbeziehung der Stadtteilbewohner*innen, die durch die Co-Produktion der Ausstellung einen aktiven Beitrag zur Verbesserung des kulturellen Lebens vor Ort leisten und dieses aktiv mitgestalten. Im Stadtlabor Richtsberg entwickelte Vorschläge und Ideen für das Zusammenleben und die weitere Gestaltung des Stadtteils sollen außerdem nach dem Projekt von der Stadtverwaltung und weiteren Akteur*innen aufgegriffen werden. Außerdem stärkt das Projekt den Dialog und es können neue Kontakte zwischen den Stadtteilbewohner*innen geknüpft werden.
Kulturschaffende unterstützen bei der Umsetzung von kreativen Ideen zu den Fragen: „Wie leben wir am Richtsberg? Wie wollen wir zusammen am Richtsberg leben? Was brauchen wir für das Zusammenleben am Richtsberg?“ Sie werden in den kommenden Monaten die Stadtlaborant*innen dabei beraten, wie sie ihre kreativen Ideen in Ausstellungsstücke, Installationen und Aktionen verwandeln können. Wer Lust hat, entwirft ein Ausstellungsstück über Freunde, Familie, Freizeit, Zusammenleben, Arbeit oder findet ein ganz anderes spannendes persönliches Thema.
Inspiriert wurde die Idee für das Stadtlabor Richtsberg von einer Form der partizipativen Stadtforschung des Historischen Museums in Frankfurt. Seit 2011 ist das Museum mit dem Format „Stadtlabor unterwegs“ in unterschiedlichen Frankfurter Stadtteilen vor Ort und erarbeitet mit Alltags- und Stadtexpert*innen gemeinsam und gleichberechtigt Ausstellungen zu selbst gewählten Themen, um die Gegenwart der Stadtteile zu untersuchen. Nach einer mehrmonatigen Zusammenarbeit präsentieren die Stadtlaborant*innen ihre gemeinsam erarbeitete Ausstellung. Die positiven Erfahrungen des Historischen Museums Frankfurt mit dem Format Stadtlabor sollen auch in Marburg einen Prozess anstoßen.
Der Prozess startet mit dem Auftakt im November und geht 2023 weiter. Am Richtsberg wird es Workshops zum Erlernen unterschiedlicher künstlerischer Formate geben und Workshops zur Vorbereitung der Ausstellung. Außerdem gibt es ein kulturelles Begleitprogramm, das ebenfalls von den Richtsbergerinnen und Richtsbergern gestaltet wird.
Erste Ideen gibt es bereits beispielsweise für einen Workshop mit dem Berliner Rapper Matondo im März. Die gemeinsam erarbeitete Ausstellung wird öffentlich gezeigt und alle sind eingeladen, alte und neue Seiten und Perspektiven vom Richtsberg zu entdecken.
Ein Projekt dieser Größe braucht viel Unterstützung: Von Anfang an waren das Quartiersmanagement des BSF am Richtsberg, die Stabsstelle Bürger*innenbeteiligung und der Fachdienst Kultur der Stadt Marburg mit der Planung befasst. Beteiligt sind inzwischen unter anderem auch die Richtsberg-Gesamtschule und die Gewobau. Viele weitere Akteure vom Richtsberg unterstützen das Projekt.
Um das „Stadtlabor Richtsberg“ bekannt zu machen und erste Ideen zu sammeln, war das Team der Bürgerbeteiligung im Sommer auf dem Richtsberg unterwegs. Es hat das Ausstellungsprojekt vorgestellt und ist mit der Bevölkerung ins Gespräch gekommen. Dabei konnte sie auf „Stadtlabor-Postkarten“ die Frage beantworten: „Was bedeutet Zusammenleben am Richtsberg für mich?“
Alle Antworten werden am Samstag (12. November) in der Richtsberg-Gesamtschule zu lesen sein. An diesem Tag findet dort der erste „Stadtlabor-Workshop“ statt: Von 12 bis 17 Uhr sind alle Richtsbergerinnen und Richtsberger willkommen.
Alle können mitmachen, ganz gleich wie alt sie sind und welche Sprache sie sprechen. Beim Workshop werden Übersetzerinnen und Übersetzer für verschiedene Sprachen dabei sein wie Russisch, Arabisch, Englisch, Französisch, Farsi und Englisch. Eine Anmeldung zum Workshop ist nicht nötig
jede und jeder ist eingeladen, einfach vorbeizukommen, Freundinnen oder Freunde und Familie mitzubringen. Für Essen, Trinken und Kinderbetreuung ist gesorgt.
Fragen zum Workshop und zum Stadtlabor Richtsberg beantwortet Carina Bangert vom Team der Bürgerbeteiligung unter der Rufnummer 06421/201-1002 oder carina.bangert@marburg-stadt.de. Weitere Informationen zum Ausstellungsprojekt gibt es unter www.marburgmachtmit.de/stadtlaborrichtsberg.
* pm: Stadt Marburg