Der Gutachterausschuss hat den neuen Immobilienmarktbericht vorgestellt. Weiterhin herrschen in Marburg eine hohe Nachfrage und steigende Preise.
Der neue Immobilienmarktbericht für die Universitätsstadt Marburg zeigt dass die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin hoch ist. Dadurch steigen die Preise.
669 Immobilien sind 2021 in Marburg ge- und verkauft worden. Insgesamt 228 Millionen Euro haben die neuen Eigentümer*innen für ihre Immobilien bezahlt. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Vor allem Eigentumswohnungen sind gefragt. Mit 296 verkauften Eigentumswohnungen stieg die Zahl der Verträge in diesem Segment um 18 Prozent – und erreicht damit einen Höchststand im Fünf-Jahres-Vergleich. Dagegen wurden 21 Prozent weniger unbebaute Grundstücke verkauft.
„Das liegt vor allem am fehlenden Angebot besonders an Grundstücken für Wohn- und Mischbebauung“, erklärte Marius Thielemann. Er ist der Vorsitzende des unabhängigen „Gutachterausschusses für Immobilien für den Bereich der Stadt Marburg“.
Das gleiche gilt laut Thielemann für bebaute Grundstücke. Auch dabei ist die Nachfrage hoch, aber die die Zahl der abgeschlossenen Verträge mangels Angebot rückläufig. „Das führt teilweise zu extremen Preissteigerungen.“
Gestiegen sind auch die Mieten um durchschnittlich 7 Prozent. „Den höchsten Anstieg gab es im Stadtwald und am unteren Richtsberg“, führte der Vorsitzende des Gutachterausschusses aus. „Das liegt an den vergleichsweise hohen Mieten in den dort neu entstandenen Eigentumswohnungen.“
Der unabhängige Gutachterausschuss gibt jedes Jahr den „Immobilienmarktbericht für den Bereich der Stadt Marburg“ heraus. Dafür wertet der Ausschuss alle geschlossenen Immobilienverträge aus. Er informiert über Verkäufe, durchschnittliche Preise und die Marktentwicklung.
Wer ein Eigenheim kaufen oder in der Universitätsstadt investieren möchte, erhält mit dem Bericht Anhaltspunkte für Preise von Häusern, Bauplätzen, Gewerbeflächen und Mieten im Stadtgebiet. Der Teilmarkt „Wohnungseigentum“ ist der zahlenmäßig größte Teilmarkt im Stadtgebiet. Von 296 verkauften Eigentumswohnungen für insgesamt 71 Millionen Euro waren 73 Neubauwohnungenmit einem Gesamtwert von 28 Millionen Euro.
Der Rest waren Bestands- oder in Eigentum umgewandelte Mietwohnungen. Die meisten verkauften Wohnungen waren wie 2020 auch schon zwischen 45 bis 79 Quadratmeter groß. 104 Wohnungen waren zum Kaufzeitpunkt vermietet.
Der mittlere Quadratmeter-Kaufpreis stieg um sechs bis acht Prozent. Für Erstverkäufe Neubauten stieg er um durchschnittlich 4511 Euro pro Quadratmeter bei einer mittleren Wohnfläche von 85 Quadratmetern. Das ist ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zu 2020.
Betrachtet man die Lage, werden in der Kernstadt nach wie vor die höchsten Preise bezahlt mit 5.592 Euro pro Quadratmeter. Im Mittel sind Eigentumswohnungen dagegen in Cappel mit durchschnittlich 4.122 Euro pro Quadratmeter (überwiegend Neubau) am teuersten, gefolgt von der Kernstadt (mit 3.562 und Ockershausen mit 3.499 Euro. Die günstigsten Wohnungen gab es in Wehrda mit durchschnittlich knapp 2.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Der Bericht kann über gds.hessen.de kostenfrei heruntergeladen werden.
* pm: Stadt Marburg