Acht Punkte: Leitsätze für digitales Lernen

Die Stadt, der Landkreis und das Staatliche Schulamt haben Leitsätze für eine digitale Lernkultur entwickelt. Sie sollen die Grundlage für die Weiterentwicklung der Schulen im Landkreis sein.
„Die Digitalisierung ist ein zentrales Thema in der Arbeitswelt und auch im Privatleben“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Deswegen gehört Digitalisierung auch in die Schulen. Wir müssen die Digitalkompetenzen unsere Schüler*innen bilden und fördern, damit sie sich sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen.“
Gleichzeitig biete die Digitalisierung auch eine Chance für eine neue Lernkultur. „Mit digitalen Medien eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Schüler*innen beispielsweise durch individuelle, kreative und auch experimentelle Zugänge zum Lernen“, ergänzte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Das wollen wir auch für alle nutzbar machen.“
Passend zum Thema hatten sich Dinnebier und Zachow gemeinsam mit Ulrich Müller vom Staatlichen Schulamt zu einer virtuellen Konferenz zusammengefunden, zu der auch Vertreter*innen und Schüler*innen der Adolf-Reichwein-Schule (ARS) zugeschaltet waren. Eine Projektgruppe der ARS hatte für die Leitsätze einen Flyer erstellt.
Digitalisierung in der Schule ist für die Stadt Marburg, den Landkreis Marburg-Biedenkopf und das Staatliche Schulamt nicht erst seit Corona ein wichtiges Thema. Bereits 2018 gab es die Auftaktveranstaltung der gemeinsamen Steuerungsgruppe „Digitalisierung – DigitalPakt Schule“. In einem zeitintensiven Prozess haben die Beteiligten eine gemeinsame Digitalstrategie entwickelt.
„Unser Ziel war es, gemeinsame Mindeststandards für die digitale Ausstattung an Schulen in Marburg und im Landkreis zu erarbeiten und gemeinsame Fortbildungsangebote für Lehrer*innen zu entwickeln“, erläuterte Müller. Er erklärte, dass sowohl die beiden Schulträger als auch das Staatliche Schulamt ab sofort weitere Finanzmittel zur Durchführung von pädagogischen Tagen und Fortbildungsveranstaltungen zur Digitalisierung und Medienbildung an Schulen zur Verfügung stellen. Weil Fortbildung und technische Ausstattung alleine aber noch keinen besseren Unterricht machen, wurden acht Leitsätze entwickelt, die den Rahmen der Digitalisierung und Medienbildung bilden sollen.
Lernplattformen und digitale Schulbücher eröffnen neue individuelle Möglichkeiten des Lernens. Digitale Vernetzung ermöglicht außerdem, medienpädagogische Konzepte zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen abzustimmen. Schulträger und Schulamt streben daher auch einheitliche Qualitätsstandards an.
Die Leitsätze sollen Diskussionsgrundlage mit Schulen, Politik und Öffentlichkeit sein sowie eine pädagogische Leitlinie. Grafisch und digital aufbereitet haben die Schülerinnen und Schüler mit dem Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik vom Beruflichen Gymnasium der Adolf-Reichwein-Schule diese Leitsätze in Form eines Flugblatts und interaktiven PDF-Dokuments. Alle Beteiligten dankten der ARS und betonten die Wichtigkeit, auch die Schüler*innen selbst aktiv in die Prozesse einzubeziehen.
„Wir sind mit der Entwicklung der Leitsätze nicht fertig“, erklärte Zachow. „Digitalisierung ist eine Daueraufgabe für die Zukunft“, ergänzte Dinnebier.
Die Beteiligten sind sich einig, dass das finanzielle Mittel – über die bisherigen Ressourcen hinaus – benötigen wird. Dabei seien Bund und Land gefragt, die Schulträger bei dieser Aufgabe nicht alleinzulassen.

* pm: Stadt Marburg

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