Der Oberhessische Gebirgsverein (OHGV) „überwandert“ Grenzen. Dafür hat er den Christian-Meineke-Preis 2025 erhalten.
Während des Ramadanzelts der Islamischen Gemeinde Marburg wurde der Christian Meinke-Preis für kulturelle Interaktion an den Oberhessischen Gebirgsverein verliehen. Er bringt Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung beim Wandern ins Gespräch. Dabei werden Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen gebaut, Barrieren abgebaut und dauerhafte interkulturelle Verständigung gefördert.
Für seine Initiative „Grenzen überwandern“ hat der OHGV Marburg nun den Christian-Meineke-Preis für kulturelle Interaktion erhalten. Die Laudatio übernahm der Vorsitzende Prof. Dr. Bilal Farouk El-Zayat von der Islamischen Gemeinde Marburg. In seiner Laudatio ging er darauf ein, dass der Preis an Personen und Institutionen verliehen wird, die durch ihr ehrenamtliches Engagement nachhaltig wirken.
„Es geht darum, gemeinsam zu diskutieren, zu streiten und sich zu versöhnen“, sagte OHGV-Vorsitzender Reinhard Ibler, der den Preis entgegennahm. Alle seien bei den Wanderungen willkommen. „Ziel ist es doch, gemeinsam Heimat zu suchen.“
Die Preisverleihung fand wieder während der Eröffnung des Ramadanzelts statt. Diesmal geschah das auf dem Lutherischen Kirchhof im Herzen der Oberstadt. „Marburg steht für Toleranz, Respekt und Offenheit gegenüber allen Religionen und Weltanschauungen“, sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen zur Eröffnung. „Unser Gemeinwesen lebt davon, dass wir miteinander ins Gespräch kommen, dass wir offen Schwierigkeiten und Probleme miteinander besprechen und fröhlich miteinander Feste feiern.“
Dafür sei das Ramadanzelt ein gelebtes Beispiel. „Hier feiern wir auch in diesem Jahr wieder – unabhängig von Herkunft und Religion – gemeinsam das Fastenbrechen und freuen uns auf das kommende Zuckerfest und auf Ostern“, sagte die Bürgermeisterin. „Oder wir freuen uns einfach darüber, dass wir friedlich und fröhlich zusammenkommen.“
Allgemeine Gedanken zu dem Hintergrund des Ramadan teilte Imam Asim Al-Qusaibi von der Islamischen Gemeinde Marburg. Als Vorsitzende des muslimischen Kulturvereins „Hadara“ gab Dr. Raghdan Baroudi medizinische Einblicke in den Vorgang des Fastens.
Der „Christian-Meineke-Preis für kulturelle Interaktion“ wird seit 2018 verliehen. Nach dem Tod des langjährigen Integrationsbeauftragten der Stadt Marburg hatte die Islamische Gemeinde Marburg gemeinsam mit der Universitätsstadt, dem Ausländerbeirat und dem Verein „Vielfalt Marburg“ den „Christian-Meineke-Preis für kulturelle Interaktion“ ins Leben gerufen. Seitdem ehrt der Preis herausragendes Engagement von Marburger Personen, Institutionen, Initiativen oder Vereinen im Sinne der friedlichen kulturellen Interaktion von Erwachsenen in der Universitätsstadt.
Ihrem gemeinnützigen Einsatz soll Anerkennung und Dank entgegengebracht werden. Das soll sie motivieren, ihr Engagement fortzuführen. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.
* pm: Stadt Marburg